|
VIPERA BERUS
Von JJ Kleber
Herkunft: Vip; Kreuzotter = common Viper [21]
ESSENZ nach Fraser: alle typischen Schlangenthemen wie Aggression, Eifersucht, Hass, Rachsucht sind bei Vipear berus vorhanden aber massiv unterdrückt, so dass diese Eigenschaften getarnt und verneint werden, und der Pat sich für freundlichsten und zufriedensten Zeitgenossen hält; bei großem Stress oder als Reaktion auf falsche Arzneiwahl kommt das wahre Schlangen-Gesicht zu Tage; so oft Erkennung nur an Körpersymptomen (z.B. Thrombose) [12]
nach Mangialavori: wollen oberflächlich, unbeschwert erscheinen, verbergen der dunklen Seite (verbergen Schwere der Pathologie), wahren ihre Privatsphäre [15]
EMPFINDUNG: Schwere-, Schwellungsgefühl, will platzen, bersten (Extremität, unterdrückte Emotion)
LEITSYMPTOME: Phlebitis, tiefe Venenthrombose mit starker Schwellung (Gefühl des Berstens, < nach unten hängen); Schwellungen (innerlich + Extremtäten), Ödeme mit blau livider Hautverfärbung; ausgedehnte Ekchymosen; Lymphangitis; Lungenprobleme mit Erstickungsgefühl; alte Wunden, Narben (auch emotionale) brechen wieder auf (Periodizität); intellektuell stumpf, Gedächtnisverlust (bei vielen Schlangenmitteln); ängstlich + nervös Herzgegend (arrhythmisch, Enge) [2,5,12,15]
Modalitäten: herabhängen verschlechtert; re-seitig; verfroren aber Verlangen nach kalten Getränken + kaltem Essen [2]
PATHOLOGIE: Venen-, Lymphprobleme (Tiefe Venen-Thrombose, Venenentzündung); Leberprobleme mit Gelbsucht; Schilddrüse (Kropf)
TOXIZITÄT: lokal initial Schmerz innerhalb Min.; meist rasche Entstehung des Ödems + Schwellung, aber auch noch nach >1-3h mögl. mit Max. nach 1(-3) d, typische Blaulividverfärbung; Schwellung ganzes Glied bis Rumpf mögl.; Lymphangitis + schmerzhafte Lympfknotenschwellung möglich; selten Hämatom, Pelzigkeit, Nekrose an der Bißstelle; Thrombophlebitis lokal; sehr selten Kompartmentsyndrom [13.5, 13.6]
Mund: angioneurotisches Ödem mit Zungenschwellung, Lippenschwellung, Glottisödem; bei Mensch selten, bei Hund häufig [13.3, 13.6]
GIT: rasch Übelkeit, rezidivierendes Erbrechen, Bauchschmerzen, selten Durchfall
Cor: Schock, Hypotonie, Tachykardie; selten Stenokardie, EKG-Veränderungen [13.6]
Sonst: Schwitzen, Schüttelfrost, Schweißausbruch, anaphylaktischer Schock; Quinkeödem [13.6]; IgE übermittelte Anaphylaxie [13.5]
Labor: selten passagere Transaminasenerhöhung im Verlauf; leichte Hämolyse (bei gebissenen Hunden); selten Blutgerinnungsstörung, Mikrohämaturie, Verbrauchskoagulopathie (evtl. mit massiver Muskeleinblutung), Thrombozytenabfall noch am 3.d möglich (Antiserum sofort wirksam) [13.6]
ZNS: sehr selten ZNS-Depression, Krampfanfälle ohne Blutdruckabfall [13.7]
TOXIN: Das Gift der Kreuzotter ist ein Gemisch von Enzymen, wie z.B. Phospholipase, L-Aminosäureoxidase, Phosphodiesterase, Peptidasen u.a., die zu raschem Blutdruckabfall, Störungen der Blutgerinnung oder zu einer Zerstörung von Blutgefäßen und Geweben führen [13.7]
LITERATUR
[1] Richter A: Schlangenkurs in Würzburg Nov 2005
[2] Metzger J: Gesichtete homöopathische Arzneimittellehre; 5 Auflage Haug-Verlag; Heidelberg 1981
[3] Bartel H: Charakteristika homöopathischer Heilmittel; 2 Auflage; Barthel + Barthel 1993
[4] Bartel H: Charakteristika homöopathischer Heilmittel, Band 2
[5] Choudori NM: a study on materia medica; Harjeet 1920; Jain Publishing Reprint 1983;
[6] Kent JT: lectures on homoeopathic materia medica; Chikago 1911; indian reprint 1975
[7] Clarke JH; Vint P: der neue Clarke Band 8; Dr. Grohmann Gmbh 1994|
[8] Morrison R: Handbuch der homöopathischen Leitsymptome; Kai kröger Verlag; Groß Wittensee 2. Auflage 1997|
[9] Sankaran: Die Seele der Heilmittel; Homoeopathic medical publishers 2000
[10] Vithoulkas: Materia medica viva; Band VI; Ulrich Burgdorf Verlag 1995
[11] Hering C: Guiding symptoms of our materia medica Vol 3; indian reprint Jain Publisher 1984
[12] Fraser P: Snakes; Winterpress 2009
[13] Kleber JJ , Ganzert M, Zilker Th : Datenbank-Toxinfo der Toxikologischen Abteilung der II. Medizinischen Klinik München; ausführlichere Datei mit Literaturhinweisen auch in
unter Gifttiere in www.toxinfo.org
[13.2] Claus, Mebs: Schlangengift-Toxine, Naturwissenschaftliche Rundschau, 1313. Jahrgang, Heft 1,1991
[13.5] Micromedex: Poisindex Sep. 1995
[13.6] aus Kasuistiken der Toxikologischen Abteilung der II. Medizinischen Klinik München
[13.10] Persson H; Irestedt B: A study of 136 cases of adder bite treated in Swedish hospitals during 1 year; Acta med. scand 1981; 210: 1333-9
[13.11] Meier J; White J: Handbook of Clinical toxicology of animal venoms and poisons; CRC Press 1995
oder unter Gifttiere in www.toxinfo.org
[14] Wichmann: Datenbank zur Klassifizierung der Familien und Auffinden von Prüfungen http://www.provings.info
[15] Mangialavori M: Die Schlangenmittel in der Homöopathie; Narajana Verlag 2008
|
