Hier werden Seiten angefügt, die neue natürliche Nahrungsergänzungen beschreiben, die zusätzlich zu den klassischen Mirkronährstoffen (Vitamine, Mineralien, Aminosäuren) in der orthomolekularen Medizin Verwendung finden; bisher snid bearbeitet Algen-Präparate, Arabinoxylan = Biobran®, Curcumin, Lapacho, Omega-3-Fettsäuren, Ubichinon = Q10, Resveratrol, Taurin, medizinalwirksame Pilze (Shiitake, Maitake, Ganoderma lucidum)
Nahrungsergänzungs-Mittel, deren Wirksamkeit mir zweifelhaft erscheinen oder bei denen der Preis in keinem Verhältnis zu einem vielleicht möglichen Nutzen steht, werden hier nicht besprochen.In meinem Buch Naturheilkundliche Krebstherapie Kai Kröger Verlag , habe ich aber etliche zweifelhat sinnvoll Produkte neben vielen anderen nützlichen Nahrungsergänzungsmitteln kurz beschrieben.
Zu den Präparaten mit nach meiner Meinung zweifelhaften Nutzen zählen Aloe vera Zubereitungen zum Einnehmen, Essiac- oder Flor Essence-Präparate, Haifischknorpel, Laetrile (ist wirkungslos und giftig) und Noni-Saft.
Etliche der hier besprochenen Produkte werden bei uns oder in anderen Ländern als normale Nahrungsmittel verwendet. Diese Art “Nahrungsergänzungsmittel” in unserer normalen Diät zu verwenden (z. B. Curcumin im Curry als Gewürz, Meeres-Tang als Sushi-Hülle, Shiitake-Pilz als Pilz-Gemüse, Resveratrol aus der Schale von Trauben oder aus mäßiger Menge von gutem Wein, Indol-3-Carbinol aus Broccoli oder anderen Kohlarten) ergibt eine schmackhafte gesunde Ernährung, ist meist kostengünstiger als Einnahme pharmazeutische Präparate und bringt sicher keinerlei problematische Nebenwirkungen.
Sollen Nahrungsergänzungen als Arzneizubereitung in konzentrierter Form eingenommen werden, sollte dies immer mit dem behandelnden Arzt besprochen werden und es sollte eine Abwägung von oft hohem Preises gegen möglichen Nutzen vorgenommen werden.
Die Liste der im folgenden besprochenen Stoffe soll erweitert werden.
ALLGEMEINES ZU ALGEN
Am preisgünstigsten und sicher unbedenklich ist die Verwendung von Algen als Nahrungsmittel, wenn die Herkunft der Algen durch die deutschen Nahrungsmittelbehörden kontrolliert ist. Japanische Produkte haben im allgemeinen eine hohe Qualität. Besonders Meeresalgen, wie sie als Umhüllung von Sushi gebraucht werden, haben viele nützliche Spurenelemente und decken bei Verzehr von 2-3 Algenblättern pro Woche unseren gesamt Bedarf an Jod, ohne dass man eine Überversorgung befürchten muss (auch nicht bei gleichzeitiger Verwendung von jodiertem Speisesalz).
Sollen Algenpräparate als alternative Arzneimittel eingesetzt werden, soll dies immer mit dem behandelnden Arzt besprochen werden. Kritisch ist auch zu hinterfragen, ob der zu erwartende Nutzen den oft hohen Preis dieser Produkte rechtfertigt.
MEERESALGEN oder SEETANG
es handelt sich nicht um einzellige Algen, sondern mehrzellige große blattartige Braunalgen, einige Arten werden auch Klep genannt (insgesamt ca. 1500 Arten zum Beispiel der Blasentang = Fucus vesiculosus, Knotentang = Ascophyllum nodosum, Japantang = Laminaria japonicum) [4].
In Asien, speziell in Japan und China, werden einige Seetangarten als Nahrungsmittel verwandt (in der Suppe, getrocknet als Snak oder als Umhüllung für Sushi); in Japan werden im Durchschnitt täglich 5-7,5g Seetang pro Tag gegessen. Alle Tangpräparate haben einen typischen meeres- bzw. fischartigen Geschmack, der nicht immer dem europäischen Gaumen entspricht. Sowohl bei medizinaler Anwendung, wie als Nahrung ist immer auszuschließen, dass der Seetang aus mit Schwermetall verunreinigtem Wasser gewonnen wurde, wobei z.B. Macrocystus pyrifera Arsen sogar noch extra anreichern soll.
Inhaltsstoffe sind Aminosäuren, Vitamine (speziell B2 und B12), Chlorophyll und vor allem die breite Palette von Spurenelementen, die im Meerwasser vorhanden sind (unter anderem Fluoride, Jodide, Selenverbindungen) [4] aber bei nicht kontrollierter Ware eventuell auch giftige Schwermetalle, je nach Beschaffenheit des Meerwassers.
Wirkung: antioxidative Eigenschaften, eventuell Komplex-Bindung von Schwermetallen durch den Selen-Gehalt; decken natürlich den Jodidbedarf.
Beurteilung homöopathisch: Zusammen mit Homöopathie jederzeit kombinierbar. Wegen des hohen Preises, der Verunreinigungsgefahr des Meeres und wegen der unsicheren Inhaltsstoffe sollte aber die Einnahme von orthomolekularen Vitaminpräparaten und einem Spurenelementpräparat aus urzeitlichen Meeresablagerungen (keine Verunreinigungen) bevorzugt werden (siehe 2.2.1 über orthomolekulare Basistherapie)
CHLORELLA (Süßwasseralge)
Chlorella ist eine Grünalgenart, die in im Süßwasser in Einzelzellhaufen vorkommt. Chlorella- Arten werden als Lebensmittel und Kosmetika verwendet und die Spezies Chlorella pyrenoidosa in speziell aufbereiteter Art als medizinal wirksame Nahrungsergänzungsmittel. Medizinal wirksam sind essentielle Aminosäuren, Vitamine (Chlorella enthält in der empfohlenen Tagesdosis in 10 Tabletten die 2-3 fache Menge an täglich benötigtem Vitamin B12, enthält aber keinen hohen Anteil an Fluorid, Jodid oder Selen), eventuell bioaktive Peptide und Chlorophyll (wahrscheinlich der hauptsächlich biologisch wirksame Anteil).
Wirkung: In vitro Studien zeigten teils immunstimulierende Wirkungen, teils aber auch eine Hemmung der Freisetzung von entzündungssteigernden Zytokinen, eine Hemmung des T- und B-Zellwachstums und eine Hemmung der für die Apoptose wichtigen Caspase [1]. Tierversuche mit Mäusen zeigten bei einer Diät mit 10% Chlorella-Pulver (aber auch mit 10% Spinat-Pulver) in der Nahrung im Darm Bindung und dadurch vermehrte fäkale Ausscheidung von Dibenzo-p-Dioxin [3]. Die dioxinentgiftende Wirkung konnte auch bei schwangeren Frauen nach Gabe von täglich 6g Chlorella Tabletten bestätigt werden [2].
Beurteilung homöopathisch: Diese Studien legen die Anwendung von Chlorella-Präparaten zur Immunmodulation bei chronischen Entzündungen und bei Autoimmunprozessen nahe, und zur Entgiftung von fettlöslichen Giften (v.a. zyklische halogenierte Kohlenwasserstoffe), aber nicht so sehr bei Krebs (wegen der möglichen Apoptose-Hemmung. Eine Interferenz mit der homöopathischen Therapie ist nicht zu befürchten.
Literatur.
1. Cheng FC, et al: Effects of Chlorella on Acitivities of Protein Tyrosine Phospatases, Matrix metalloproteinases, caspases, cytokine release, B and T cell proliferations and phorbol esther binding. J. Med. Food 7 (2) 146-152; 2004
2. Nakano S et al.: Materna-fetal distribution and transfer of Dioxins in pregnant woman in Japan, and attempts to reduce maternal transfer with Chlorella pyrenoidosa supplements. Chemosphere 61; 1244-1255; 2005
3. Takekoshi H et al.: Effect of Chlorella pyrenoidosa on fecal excretion and liveraccumulation of polychlorinated dibenz-p-dioxine in mice. Chemosphere 59, 297-304; 2005
4.Pfeifer B., Preiß J., Unger C.: Onkologie integrativ. Elsevier Urban & Fischer, München 2006
Beschaffenheit: Arabinoxylane sind Hemicellulosen die durch fermentative Spaltung von großen Polysacharidmolekülen aus Fasern der Reiskleie mit Hilfe eines Enzymextraktes aus dem Myzel des Shiitake-Pilzes gewonnen werden. Die Bezeichnung MGN-3 leitet sich her aus den Namen der Ersthersteller her (Maeda, Ghoneum, Ninomiya). Nach Angaben des Herstellers beziehungsweise des Vertreibers (bmtbraun) sind in dem handelsüblichen Produkt Biobran® fast keine Anteile des Shiitake-Pilzes mehr vorhanden, so dass eine eventuelle Allergie auf Pilzeiweiß nicht beachtet werden muss. [1]
Dosierung: Die meisten Untersuchungen wurden mit Dosen von 2-3g (30-45 mg/kg) Biobran® pro Tag durchgeführt. Die Einnahme soll nach dem Essen erfolgen (am besten 30 Min. nach dem Essen). Das Wirkungsmaximum bei vorher erniedrigter NK-Zell- Aktivität wurde gewöhnlich nach 1-2 Monaten erreicht, danach kann man versuchen die Dosis auf 1g pro Tag zu erniedrigen. [1]
Indikation: Die Hauptindikation zur Anwendung von Biobran® ist die naturheilkundliche Behandlung von Patienten mit metastasierten Tumoren, nach schulmedizinischer Therapie. Da als Hauptwirkung die NK-Zell-Aktivierung angenommen wird und NK-Zellen Tumorzellen im Verhältnis 1:1 angreifen, ist die vorherige Verkleinerung der Tumormasse wichtig (Operation, Chemo, Bestrahlung). Auch von einer wesentlichen Reduktion der Nebenwirkungen von Chemotherapie und Bestrahlung wird berichtet, wenn gleichzeitig Biobran angewandt wird [11]. Nach Herstellerangaben sprechen am besten Leukämien und multiples Myelom, aber auch Lymphome, Prostata-, Mamma- und Ovarial-Karzinome auf eine Biobran®-Therapie an [1].
Prof. Pfeifer gab in einem Seminar erstaunliche Beispiele für Langzeitbesserung (5 Jahre und mehr) bei schulmedizinisch austherapierten Patienten (vor allem Prostata und Mamma- Karzinom) durch Gabe von Biobran® in Kombination mit anderen naturheilkundlichen Immunmodulatoren (siehe unten Kombinationstherapien); sehr gute Erfolge sind nach seinen Angaben aber nur bei 20-30% in diesen schweren Fällen zu erhoffen. [6]
Gute Wirkung von Biobran konnte auch bei Leberenzymschädigung durch Hepatitis (NK-Zellen vernichten Virus infizierte Zellen) und durch einige Gifte erzielt werden (antioxidative Wirkung?) [9], bei chronic fatigue, der nach Viruserkrankengen auftrat (eventuell Beseitigung von EBV- oder Cytomegalie befallenen Zellen) und bei HIV- Infektion [1].
Generell wären Versuche bei rezidivierenden Virus-Erkrankungen mit intrazellulärer Virus- Peristenz wie Herpes simples, Herpes zoster, EBV ein 2-monatiger Therapieversuche mit Biobran® angezeigt, wenn preisgünstigere Therapien nicht zum Erfolg geführt haben.
Obwohl man wegen der immunmodulierenden Wirkung bei Autoimmunerkrankungen eher mit Biobran® zurückhaltend sein wird, berichtet eine Arbeit über Symptombesserung bei 3 von 8 Patienten mit primär chronischer Arthritis nach 6-12 monatiger Anwendung von Arabinoxylan, die chronisch mit Kortison behandelt wurden [5].
Zelluläre Wirkungen: Arabinoxylan stimuliert vor allem die NK-Zell-Aktivität und vermehrt auch deren Anzahl [2, 6,11], außerdem werden die T- und B-Zellen stimuliert und die Sekretiton von TNF und γ-Interferon angeregt [1,4] und man konnte direkte Apoptose-Stimulation in Tumorzellen (durch Caspase-Aktivierung) nachweisen [3,4].
Prof. Handgretinger konnte mit seiner Untersuchergruppe im Selbstversuch die Stimulierung der NK-Zellaktivität am Gesunden nachweisen. Bei Krebspatienten konnte er bei erniedrigter NK-Zell-Aktivität mit Biobran® eine ähnliche Stimulierung erreichen wie mit den sehr teuren und nebenswirkungsreichen Interleucin-Injektionen (Il-2); die Kombination von Il-2 subkutan und Biobran® oral ergab eine doppelt so starke Stimulation, wie die Einzelanwendung der jeweiligen Substanz. Auch eine Stimulierung des Wachstums von NK-Zellen konnte erreicht werden [6].
NK-Zell-Wirkung bei Krebspatienten: NK-Zellen (große granulierte Lymphozyten non-T non-B-Zellen) gehören zum angeborenen präformierten Immunsystem und zeigen keine erworbene Immunität (keine Immunantwort nach Antigenpräsentation oder Impfung), sondern zerstören Zellen die als fremd erkannt werden, ohne vorher dafür sensibilisiert worden zu sein. Die Fremd-Erkennung der Target-Zellen geschieht, wenn die NK-Zelle mit ihren Kir-Rezeptoren keine spezifischen Hemm-Antigene auf der Targetzelle erkennt (z.B. HLA1-Rezeptor), oder wenn dieser HLA-Rezeptor von dem jeweils korrespondierenden entsprechenden NK-Kir-Rezeptor abweicht; gerade Tumorzellen und von bestimmten Viren befallene Zellen haben keine, weniger oder veränderte HLA- Rezeptoren. Können dagegen die NK-Kir-Rezeptoren passende HLA-Rezeptoren auf der Target-Zelle erkennen wird die NK-Zelle inaktiv und greift diese Zelle nicht an. So greifen NK-Zellen Tumor-Zellen desto weniger an, je mehr passende HLA-Rezeptoren die Tumorzelle exprimiert. Durch Bestimmung von NK-Zellzahl, NK-Zell-Aktivität und durch die aufwendige Typisierung von Tumor-Zell-HLA-Rezeptor und NK-Zell-Kir- Rezeptor konnte Prof. Handgretinger im Forschungslabor die Wirkung einer NK-Zell- Stimulation besser vorhersagen. Es zeigte sich auch, dass die Überlebenszeit von Tumorpatienten vor allem dann von einer Stimulation der NK-Zellen profitierte, wenn zu Anfangs wenige NK-Zellen vorhanden waren oder deren Aktivität erniedrigt war und wenn die NK-Zellen sich durch Biobran® und / oder Il2 gut stimulieren ließen und wenn die Tumorzellen keine passenden HLA-Rezeptoren exprimierten. Auch erkranken Patienten mit hoher NK-Zellaktivität im Laufe des Lebens mit geringerer Wahrscheinlichkeit an malignen Tumoren [6]. Diese Ergebnisse können erklären warum Prof. Pfeifer bei schulmedizinisch austherapierten Patienten teils sehr gute Erfolge mit Immunstimulation (unter anderem mit Biobran®) hatte, teils keine Erfolge, wenn entweder die NK-Zellen nicht gut stimulierbar waren [7] oder möglicherweise auch, wenn die Tumorzellen über passende HLA-Rezeptoren die NK-Zellen inaktivierten. Leider sind die aufwendigen Tests für Typisierung und Vergleich von Tumor-HLA-Rezeptoren und NK-Kir-Rezeptoren derzeit noch nicht für die tägliche Routine erhältlich. Bestimmung von NK-Zell-Zahl und NK-Zell-Aktivität wird dagegen in einigen Labors schon angeboten, und kann Anhaltspunkte geben, ob eine NK-Zell-Stimulierung beim jeweiligen Patienten indiziert ist.
Nebenwirkungen: Eine toxische Wirkung von Arabinoxylan oder Nebenwirkungen sind bei Langzeitanwendung über 6-12 Monate nicht beobachtet worden [1,9,11]. Als Kontraindikation gilt immunsupressive Therapie, Malabsorption, Zöliakie, Arabinose- und Xylose-Intoleranz [8], obwohl bei 8 wegen PcP mit Kortison behandelten Patienten unter 6-12 Monate Biobran-Therapie in keinem Fall eine Verschlechterung beobachtet wurde, aber bei 3 Patienten eine zusätzliche Besserung der Beschwerden erreicht werden konnte [5].
Kombinationstherapien: Eine Therapie mit Arabinoxylan (Biobran®) ist mit Homöopathie jederzeit kombinierbar. Meist werden zusätzliche naturheilkundliche Therapien empfohlen, die andere Therapieansätze mit einschließen. So empfiehlt z.B. Prof. Pfeifer modifiziert nach Tumorarten und Zustand des Patienten zusätzlich zu Biobran® unter anderem Antioxidantien, C-Statin, Indol-3-Carbinol, Imusan, feingemahlenes Zeolith = TMAZ, Prostasol [8].
Literatur
1.BMT Braun Ltd.: Biobran Wissenschaftliche Unterlagen für Fachkreise; 06-01 / 2009
2. Ghoneum M: Biobran ein aktiviertes Arabinoxylan aus der Reiskleie; Anti-HIV Aktivitäten in vitro auch [1]
3. Ghoneum M et al.: Modified arabinoxylan rice bran sensitizes human t cell leukaemia cells to death receptor induved apoptosis; Cancer letters 201, 41-49, 2003
4. Ghoneum M et al.: Natural Biological Responsmodifier (MGN-3) shown to be effective against tumor cell growth; 8h int. congress on antiagaing and biomedical technologies; dec 2007
5. Ichihashi K: Experience with administration of modified Arabinoxylan from rice brain in patinets with rhematoid arthritis; clinical Pharmcology and Therapy Vol 14 (4) 459-463, 2004
6. Handgretinger R: Immuntherapeutische Ansätze bei malignen Erkrankungen; Vortrag Forum Onkologie Stuttgart Okt. 2010; Fa. Bmtbraun; Prof Handgertinger Ärztlicher Direktor Universitätsklinik Tübingen, Kinderonkologie
7. Pfeifer B: Erfolgreiche komplementärmedizinische Ansätze in der modernen Tumortherapie; Vortrag Forum Onkologie Stuttgart Okt. 2010; Fa. Bmtbraun
8. Pfeifer B., Preiß J., Unger C.: Onkologie integrativ. Elsevier Urban & Fischer, München 2006
9. Sanada H: Hemmende Wirkung von Biobran gegenüber Leberfunktiosstörungen [aus 1]
10. Tsunekawa H: Effect of Long-term Administration of Immunomodulatory Food on Cancer Patients Completing Conventional Treatments; VOL.14 (3), 2004
11. Takahara K, Sano K: Life prolongation and qol improvement effect of rice bran arabinoxylan derivative (Biobran) for progressive cancer; clinical Pharmcology and Therapy VOL.14 (3) 267-271, 2004
BESCHAFFENHEIT: die Reinsubstanz Curcumin ist chemisch ein Polyphenol (in Pflanzen Gruppe der Bioflavonoide) und verleiht der zur Ingwerfamilie gehörenden Curcuma oblonga oder asiatischen Gelbwurz (und der indischen Curry-Gewürzmischung) die gelbe Farbe; Synonyme sind indischer Safran, engl. tumeric oder yellow ginger, chin. Jiang Huang; nicht zu verwechseln mit der kanadischen Gelbwurz (besser orange root) Hydrastis canadensis aus der Familie der Ranunculaceae; beide Pflanzen werden in Englisch golden seal und auch tumeric benannt. Das indische Gewürz „Curry“ ist eine Mischung aus verschiedenen Gewürzen, wobei aber die pulverisierte Curcuma oblonga Wurzel ein Hauptbestandteil ist. [4, 9]
Die Wurzel von Curcuma oblonga enthält 0,3-4,8% Curcumin und 4,5-6% der ätherischen Öle Turmeron und Zingiberen [2]
WIRKUNG: Curcumin werden vielfache antikarzinomatöse Wirkungen zugeschrieben; es zeigt antiproliverative, Apoptose induzierende und die Metastasierung hemmende Eigenschaften; es wirkt durch Hemmung von zellständigen Wachstumsrezeptoren (u.a. nebenwirkungsfreier Tyrosinkinasehemmer), durch Einfluß auf Zytokine, durch Reaktivierung apoptoseinduzierender Zellenzyme und zusätzlich über die Mitochondrien; außerdem reaktiviert Curcumin die durch Tumorproteine gehemmte NK-Zellaktivität und vermindert die Anzahl von Chromatiden-Brüchen in Zellen (u.a. ein Schutz gesunder Zellen vor Gammastrahlen) [1, 6, 7, 8]. Möglicherweise wirken viele der vor allem in Pflanzenschalen enthaltenen Polyphenole gleichermaßen karzinoprotektiv durch Induktion von antioxidativen Enzymen und Induzierung der Apoptose, durch Schutzwirkung auf die Mitochondrien und positive Effekte bei der Entgiftung (Hemmung Phase I und Induktion Phase II). [8]
Außer den oben genannten antikarzinomatösen Eigenschaften wirkt Curcumin antientzündlich, antioxidativ, hemmt die Gefäßneubildung und die Zellteilung auch im gesunden Gewebe; es wird teilweise empfohlen gegen entzündliche Erkrankungen, bei Verdauungsbeschwerden mit Blähungen und / oder Gallefunktionsstörungen, teils auch wegen seiner antioxidativen Eigenschaften bei Morbus Alzheimer. Pharmakologisch wurde bei Bereitungen aus der Curcuminwurzel in Tierversuchen gefunden eine Hemmung der Plättchenaggregation, fibrinolytische Aktivität, cholagoge und choloretische Effekte, antientzündliche Eigenschaften, und Induktion von Abort. [1, 2]
Curcumin wird schlecht resorbiert, deshalb wird in manchen Zubereitungsformen zur Resorptionsverbesserung Pfeffer zugegeben, oder neuerdings gibt es Curcumin in Nano-Partikel-Größe.
TOXIZITÄT: bei Patienten wurden ohne Toxizität 1-6 g/d des Curcuma oblonga Rhizom-Pulvers oder eines Dekoktes aus dieser Menge Pulver gut vertragen, bis auf vereinzelt milde Magen-Darmreizung; im Tierversuch ist Curcumin abortiv wirksam, deshalb gilt Schwangerschaft als Kontraindikation für die Gabe von Curcumin [2,3]
DOSIS: als sicher ungefährliche Menge sollte Curcumin mit seinen für die Gesundheit wichtigen Eigenschaften häufig als Gewürz durch Verwendung von indischem Curry-Gewürz angewandt werden.
Anwendung als Arznei soll immer mit dem behandelnden Arzt besprochen werden.
handelsübliche Präparate werden meist angeboten als Curcumapulver, mit der Dosisempfehlung bis zu 3 mal täglich 400-600 mg Curcumin.
in der chinesischen Medizin gilt als indizierte Dosis Decoct aus (3)-5-(10) g Wurzel-Droge [2, 3]; im Buch Onkologie integrativ von Pfeifer et al. werden 2-3g empfohlen [6]; chemisch reines Curcumin gilt als sicher bis 100 mg /d [7].
LITERATUR
1. Aggarwal B et al.: Anticancer Potencial of Curcumin: Prelclinical and Clinical Studies; Review; Anticancer Research 23: 363-398; 2003
2. Chang HM; But PPH: Pharmacology and applications of chinese materia medica vol. 2; World Scientific Publishing Singapore 1987
3. Hempen CH; Fischer T: Leitfaden chinesische Phytotherapie; Urban und Fischer 2001
4.Klasco R.K. .(Hrsg.): POISINDEX® System. Thomson MICROMEDEX, Greenwood Village, Colorado (Edition 2002-2004); Lapacho und Hydrochinon, Chinon-Intoxikation
5. Landenberger M: Krebs- eine mitochondriale Erkrankung? Biologisch-physiologische Grundlagen- Eine aktuelle Übersicht moderner naturheilkundlicher Therapieregimes mit praktischen Anleitungen; Lehrbuch in Vorbereitung vorraussichtlich 2008
6 2.Pfeifer B., Preiß J., Unger C.: Onkologie integrativ. Elsevier Urban & Fischer, München 2006
7. Skulachev V, Choudhuri T, et al: Curcumin induces apoptosis in human breast cancer cells through p53-dependent Bax induction; FEBS Letters 512 334-340; 2002
8. Zhang HG et al: Curcumin reverses breast tumor exosomes mediated immune suppression of NK cell tumor toxicity; BBA Molecular Cell Research; Vol 1773, issue 7, 1116-1123; July 2007
9.Wikipedia: zu Resveratrol; Curcumin; http:/www.wikipedia.org/
VORKOMMEN: die Aminosäure L-Tryptophan ist die chemischen Vorstufe, aus der nach Hyroxylierung 5-HTP entsteht, das die Vorstufe für den Neurotransmitter Serotonin ist, das selbst wiederum u.a. zu Melatonin abgebaut wird ; als Nahrungssupplement genutztes 5-HTP wird oft aus den Samen der Pflanze Griffonia simplicifolia (afrikanische Lianenart) gewonnen (1)
VERWENDUNG: 5-HTP wird in der orthomolekularen Medizin vor allem empfohlen zur Therapie der Depression
Gute klinische Evidenz ist für positive therapeutische Wirkung von 5-HTP in klinischen Studien bei der Therapie von cerebllärer Atatxie und Übergewicht (vermindert Kohlehydrat-Verlangen);
anerkannt als Orphan Drug ist 5-HTP für die Behandlung von postanoxischen Myoclonien (Lance-Adams syndrome) [1].
Unsichere klinische Evidenz ist für positive therapeutische Wirkung von 5-HTP in klinischen Studien bei der Therapie von Depressionen, Angst-Syndromen, Fibromylagie, Schlafstörungen, Alkoholentzug und anderen psychiatrischen Störungen; oft waren etliche Studien positiv für die Wirkung von 5-HTP (Depression, Angstsyndrome, Fibromyalgie), aber es gibt bisher zu wenig sichere Studien; bei Vergleichsstudien von Serotonin-Reuptake-Hemmer (Fluvoxamine) und auch mit tricyklischen Antidepressiva (Clomipramin) war 5-HTP gleich wirksam, wie schulmedizinische Antidepressiva oder schnitt gering besser ab [1].
Unwirksam erwies sich 5-HTP in klinischen Studien zur Therapie von Krampfanfällen und Hitzewallungen, und ebenfalls bei früher propagierter Anwendung gegen aggressives Verhalten, Alzheimer, Anorexie oder Bulimie, Psychosen, Schwindel, etliche Hormonstörungen, Hepatitis und Herpes- Infektion [1].
DOSIERUNG: Michael Murray empfiehlt 50-100 mg 5-HTP 3 mal pro Tag zur Therapie der Depression, teils wird die Einnahe Abends empfohlen, um Tages-Müdigkeit zu vermeiden [1]
Bei Kindern war 4,5 mg/kg KG über 4 Monate eine sicher Dosierung ohne Nebenwirkungen [1]
Bei mir hat sich bei Erwachsenen bewährt eine Dosierung von 100 mg Retard-Präparat + 50mg Kapsel morgens und zusätzlich Johanniskraut-Kapseln 800-900 mg / d
PHARMAKOLOGIE: 5-HTP wird oral schnell resorbiert nach 1-2 Std. und passiert gut die Blut- Hirnschranke; es wird durch die L-Aminosäuren-Decarboxylase zu Serotonin abgebaut und dann weiter zu 5-Hydroxyindolessigsäure die zusammen mit überschüssigem 5-HTP im Urin ausgeschieden wird. Die Halbwertszeit von 5-HTP wird sehr unterschiedlich berichtet von 2-44 Std. [1]
NEBENWIRKUNGEN: 5-HTP kann verursachen Magen-Darm-Beschwerden (Sodbrennen, Völlegefühl, Blähungen, Geschmacksstörungen, Bachschmerzen); Stimmungsveränderungen, und nur eventuell bei Patienten mit Downsyndrom Krampfanfälle und eventuell Blutbildveränderungen vor allem Eosinophilie (eventuell durch Verunreinigung ähnlich den Eosinophilie-Syndrom nach verunreinigtem L-Tryptophan). Beobachtet wurde auch erniedrigter Blutdruck, erhöhte Cortisol-Blut-Konzentrationen und erhöhte Suizidrate bei psychiatrisch erkrankten Patienten [1]
KONTRAINDIKATIONEN: realtiv kontraindiziert ist die Gabe von 5-HTP bei Patienten mit HIV-Infektion, Schizophrenie, Anfallserkrankung, bei gleichzeitiger Einnahme von Beruhigungsmitteln und Antihypertensiva und anderen Psychopharmaka außer Johanniskrautpräparaten [1]
Sicher kontraindiziert bei 5-HTP- oder Tryptophan-Allergie, bei Eosinophilie-Syndrom und in der Schwangerschaft und Stillzeit (wegen mangelnder Erfahrung), bei Kindern mit Down Syndrom, bei gleichzeitiger Einnahme von Serotonin-Re-Uptake-Hemmern, MOA-Hemmer, Venlafaxine, Mirtazapin, Bupropion,Trazodon, Nafazodone [1]
LITERATUR
1. Natural Standard Professional Monograph 2011: 5-HTP; www.naturalstandard.com
Diese Kurzmonographie zu Lapacho ist etwas gekürzt meinem Buch “Naturheilkundliche Krebstherapie” Kai Kröger Verlag entnommen. In diesem Buch sind viele Nahrungsmittel- zusätze ausführlich dargestellt.
Beschaffenheit: Lapacho wird aus der Rinde des südamerikanischen Baumes Tabebuia impetiginosa gewonnen. Lapacho-Tee enthält Saponine, Flavonoide, Lapachol, b-Lapachol (Naphtochinon-Derivate) und Tabebuin (Anthrachinon-Derivat) [1]
Wirkung: In vitro und im Tierversuch wurden antitumorale, zytotoxische, antimikrobielle und entzündungshemmende Effekte beobachtet [2]. Im Tierversuch bei hoher Dosis zeigt sich aber auch schwere Organtoxizität des b-Lapachon (LD 50 bei 80 mg pro kg) [1]; deshalb wird dieser Tee teilweise zur Therapie von Krebserkrankungen beworben in einer Dosierung von ca. 2 TL geschnittene Droge in 1 Liter Wasser (5 Min. lang kochen, dann 15 Minuten ziehen); eine Kur dauert 6 Wochen mit 1 l Tee über den Tag gerungen.
Bei ungesicherter Wirkung, aber möglicher Toxizität in hoher Dosis und schlecht untersuchter chronischer Verträglichkeit rate ich von der Verwendung von Lapacho-Tee ab. Es genug andere, besser untersuchte und ungiftige Alternativen zur naturheilkundlichen Krebstherapie.
LITERATUR zu WEITEREN KREBSARZNEIEN
1. Klasco R.K. .(Hrsg.): POISINDEX® System. Thomson MICROMEDEX, Greenwood Village, Colorado (Edition 2002-2004); Lapacho und Hydrochinon, Chinon-Intoxikation
2. Pfeifer B., Preiß J., Unger C.: Onkologie integrativ. Elsevier Urban & Fischer, München 2006
INHALTSSTOFFE IMMUNSTIMULIERENDER PILZE
Von den ca. 140.000 bekannten Pilzarten sind etwa 14.000 genauer erforscht, und bei ca. 700 werden zur Zeit therapeutisch relevante Inhaltsstoffe vermutet. Viele Pilze sind giftig (nur etwa 7000 werden als essbar eingestuft). Dies weist auf mögliche Gefahren nicht gut bekannter, eventuell neu beworbener Pilze hin [4].
Die für die Krebstherapie zur Zeit hauptsächlich empfohlenen Pilze und vor allem die 3 wichtigsten (Ganoderma lucidum, Shiitake und Maitake) sollen hier kurz dargestellt werden. Als pharmakologisch bedeutende Inhaltsstoffe werden hauptsächlich die Polysaccharide angesehen (z.B. Lentinan aus Shiitake) oder Polysaccharid-Protein- Komplexe (z.B. PSK und PSP aus Maitake) [4]. Eventuell haben andere Pilzinhalts- stoffe (wie aromatischen Phenolen, Proteine, Mineralien u.s.w.) zusätzliche immunmo- dulatorische und auch antioxidative Wirkung.
Da die pharmakologisch aktiven Bestandteile aus Heißwasserextrakten gewonnen werden, darf bei der Zubereitung von Pilzmahlzeiten dieser Pilze (meist wohl Shiitake und Maitake) das Kochwasser nicht abgegossen werden. Auf keinen Fall soll man diese Pilze selbst in der Natur suchen, da bei vielen giftigen Pilzen auch die Giftstoffe im Kochwasser angereichert sind
AGARICUS BLAZEI
Ein Pilz, der in der Gegend um Sao Paulo gegessen wird, wobei die dortigen Anwohner wenig Tumor- und Viruserkrankungen aufweisen und überdurchschnittlich alt werden. Experimentell fand man immunmodulatorische Effekte und einen positiven Einfluss auf etliche Tumore [4].
CORIOLUS VERSICOLOR
enthält PSK (poly-Saccharid-Kureha) und PSP (poly-Saccharo-Peptid). Dieser Pilz stimuliert die peritumorale Infiltration von Abwehrzellen: er ist gut verträglich bei gleichzeitiger Anwendung von Chemo- oder Radiotherapie [4].
Die Dosierung ist: täglich eine Abkochung aus 3-15g Pilz, 3-6g pro Tag vom getrockneten Pilz oder ca. 3g pro Tag von den Einzelsubstanzen PSK oder PSP. [4]
GANODERMA LUCIDUM
Ganoderma lucidum oder Reishi (jap.), Ling Zhi (chin.) Lackporling (deutsch) wächst an vermodernden Baumstümpfen und ist weltweit verbreitet; der Pilz wird in der chinesischen Medizin (TCM) seit über 2000 Jahren genutzt und ist in Amerika als Nahrungszusatz zugelassen [1].
Inhaltsstoffe: Polysacharide, Triterpene, Lektine, in geringer Konzentration Adenosin, Selen bis zu 72 µg/g (bei längerer Einnahme toxisch) [1].
WIRKUNG: Ganoderma-Extrakt zeigte im Labor- und im Tierversuchversuch hemmenden Einfluss auf das Tumorwachstum (Stimulierung von Apoptose, Interleuzin, NK-Zellen, Hemmung der Tumorzell-Migration); außerdem antibiotische, immunsupressive, virusstatische, die Blättchenaggregation hemmende, Leber schützende Wirkungen [1].
INDIKATIONEN: Bei Krebs zeigte 3 x täglich 600mg Ganoderma lucidum Polysacharid-Extrakt (Ganopoly®) in einigen Studien Besserung des Allgemeinbefindens und teils zusätzlich eine Besserung der Immunparameter (Anstieg von NK-Zellaktivität, T-Zell-Zahl) [1]. Weitere Anwendungen zeigten Schmerzlinderung bei rheumatoider Arthritis, Besserung von koronarer Herzerkrankung, hohem Blutdruck, Diabetes und verminderte Virus-Load + Abfall der Transaminasen bei chronischer Hepatitis B [1].
KONTRAINDIKATIONEN: nicht verwandt werden darf Ganoderma lucidum wegen mangelnder Daten bei Schwangerschaft und Stillzeit und bei entsprechender Allergie [1].
NEBENWIRKUNGEN: 2 Berichte von tödlicher toxischer Hepatitis nach 1-2 Monate Einnahme von Ganoderma-Pulver, wobei Ganoderma-Abkochung zuvor vertragen worden war; außerdem selten (allergischer?) Hautausschlag, Hypotonie und Schwindel, Bauchprobleme, Kopfweh [1].
DOSIERUNG: wissenschaftlich begründete Dosisempfehlungen sind nicht bekannt.
In Krebs-Studien wurde 3 mal täglich (150)-300-600 mg Ganopoly® gegeben [1].
Bei Abkochung des getrockneten Pilzes wird ein Heißwasserauszug aus 1,5-3-6 g Pilzkörper als tägliche Dosis empfohlen [1,4].
MAITAKE GRIFOLIA FRONDOSA
gilt in Japan als delikater Speisepilz; der Extrakt wird benutzt als immunstärkende Arznei [2,5]
INHALTSSTOFFE: Polysacharide (Beta-Glucan-Polysacharide) mit immunmdulierender und antitumor Wirkung [2], außerdem Mineralien, Vitamine, Aminosäuren [5]
WIRKUNG + INDIKATION: Im Tierversuch Tumor hemmende und immunstimulierende Wirkungen (Aktivierung der T-Helferzellen, Stimulierung von gamma-Interferon); bei der Therapie Krebskranker nicht beweisende Hinweise auf Besserung des Befindens und Tumorregression unter Verabreichung von Maitake-D-Fraktion (Leber-, Lungen-, Mamma-, geringer bei Magen-Karzinom und Leukämie); Nebenwirkungen der Chemotherapie waren verringert; systematische Untersuchungen fehlen jedoch. Außerdem bewirkte Maitake Senkung des Blutdruck, Blutzuckers [2] von Cholesterin und Triglyceriden [5].
Kontraindikationen: da Maitake als normales Nahrungsmittel in Japan seit langem benutzt wird, ist Maitake als Speisepilz als sicher zu betrachten und nur auf Allergien zu achten
DOSIERUNG: wissenschaftlich begründete Dosisempfehlungen sind nicht bekannt. Als Pilzzubereitung gelten 15-30g als pharmakologisch wirksame Menge [4]; Extrakte oder pharmazeutische Zubereitungen werden in einer Dosis von 0,5- 1mg / kg Beta-Glucan empfohlen [2,4] oder bis 6g Maitake-MD-Fraktion [4]
SHIITAKE LENTINULA EDODES
In China und Japan seit ca. 1000 Jahren als schmackhafter Speisepilz bekannt und wir kultiviert.
Inhaltsstoffe: Polysacharide vor allem das pharmakologisch wirksame Lentinan (ca. 0,14 mg Lentinan / g Shiitakepilz), Proteine, Fette, lösliche Fasern, Vitamine und Mineralien; Lentinula edodes Myzel ist besonders reich an Lentinan [3]
WIRKUNG: in klinischen Studien bei Krebspatienten zeigte Lentinan i.m. oder i.v. 1-4 mg 1 mal pro Woche erhöhte die Zytokin-Exkretion, Stimulierung von TH-1-Lymphozyten und NK-Zellen und eine Besserung von Tumor- oder Chemotherapie bedingter Symptome [3,4]. Außerdem antibakterielle, antivirale, Blättchenaggregation hemmende, Cholesterin senkende Eigenschaften wie Maitake und Ganoderma luzidum [3].
KONTRAINDIKATIONEN: Lentinan-Präparate sind wegen mangelnder Erfahrung in der Schwangerschaft und Stillzeit kontraindiziert; bei Allergie auf Shiitake weder Shiitake-Pilz noch daraus hergestelltes Präparate
NEBENWIRKUNGEN: bei Lentinan-Präparaten in klinischen Studien selten Leberenzymerhöhung, Thrombozytopenie, Eosinophilie, anaphylaktischen Schock [3]. Bei Shiitake Pilz Pilzverzicht bei entsprechender Allergie, gelegentlich gastrointestinale Unverträglichkeiten wie bei allen Nahrungsmitteln und besonders Pilzen
DOSIERUNG: wissenschaftlich begründete Dosisempfehlungen, sowie eine Methode der Standardisierung sind nicht bekannt.
Traditionelle Empfehlungen pro Tag 6-18g des getrockneten Pilzes (auch als Heißwasserextrakt aus dem Pilz), oder 6-8 frische Pilze (ca. 80-100g Frischpilz) [3,4]; für die Krebs- oder HIV-Therapie wurden Lentinan-Präparate i.m. oder i.v. angewandt in einer Dosis von 1-4-(10) mg 1 mal pro Woche [3].
BEURTEILUNG
Da die 3 wesentlichen zur Krebstherapie empfohlenen Pilze (Shiitake, Maitake, Ganoderma lucidum) in klinischen Studien ähnliche immunstimulierende Eigenschaften haben, bei allen 3 Pilzen hervorgerufen durch vergleichbare Polysacharide und sogar die Begleiteffekte wie Cholesterinsenkung, Blutdruckerniedrigung und Blättchenaggregationshemmung ähnlich sind, sollte man die in Asien als Nahrungsmittel über Jahrhunderte gut bekannten Pilze Shiitake und Maitake, dem nur medizinisch empfohlenen Ganoderma lucidum vorziehen. Außerdem sollte trotz schlechter enteraler Resorption der Polysacharide (untersucht vor allem bei Lentinan) die ungefährliche Pilzmahlzeit, oder allenfalls die Heißwasserzubereitung, der Einnhame von Nahrungsergänzungs-Mittel oder gar pharmazeutischen Präparaten in parenteraler (i.m., i.v.) Gabe vorgezogen werden. Abwechselnder Einnahme von Shiitake und Maitake ist wegen modifizerter Inhaltsstoffe wahrscheinlich vor zu ziehen. Wegen der vermuteter Weise langen Verweilzeit von zumindest Lentinan im menschlichen Körper müssten 2-4 Pilzmahlzeiten pro Woche ausreichend sein, um eine natürliche und dauerhafte Immunwirkung auf natürlichem Wege mit diesen Pilzen zu erzielen.
Wenn ein speziell gegen Krebs wirksames Präparat gewünscht ist, ist in Deutschland das nebenwirkungsarme, oral gut resorbierbare und besser untersuchte Arabinoxylan (Biobran®) erhältlich, das mit fermentative gespaltenen Polysacharidmolekülen aus der Resikleie ähnlich wirkt.
LITERATUR
1. Natural Standard: Ganoderma lucidum, Natural Standard Professional Monograph 2010; www.naturalstandard.com
2. Natural Standard: Maitake mushroom (Grifoli frondosa) Natural Standard Professional Monograph 2010; www.naturalstandard.com
3. Natural Standard: Shiitake (Lentinula edodes) Natural Standard Professional Monograph 2010; www.naturalstandard.com
4. Pfeifer B., Preiß J., Unger C.: Onkologie integrativ. Elsevier Urban & Fischer, München 2006
5. Wikipedia: zu Ganoderma lucidum; http:/www.wikipedia.org/
6. Kleber JJ: Naturheilkundliche Krebstherapie mit Schwerpunkt auf Homöopathie und orthomolekularer Medizin; Kai Kröger Verlag 2007
BESCHAFFENHEIT: Ganoderma lucidum, deutsch Lackporling, chinesisch Ling Zhi oder Ling Chi, in japanisch Reishi wächst an vermodernden Baumstümpfen; der Pilz wird in der chinesischen Medizin (TCM) seit über 2000 Jahren genutzt und ist in Amerika als Nahrungszusatz zugelassen; kommerziell genutzt und kultiviert wird meist die rote Unterart [1]. Die Verbreitung von Ganoderma lucidum ist weltweit und der Pilz kommt auch vor in mediterranen Gegenden bis ins südliche Skandinavien und in Nordamerika [5].
Inhaltsstoffe: Die möglicherweise pharmakologisch wirksamen Bestandteile sind Polysacharide, Triterpene mit steroidähnlicher Struktur, Lektine, in geringer Konzentration Adenosin, Selen bis zu 72 µg/g Trockengewicht bei chin. Produkten [1,5]; bei derart hohem Selengehalt ist eine Selenvergiftung bei längerer Einnahme von Pilzen von Standorten mit selenreichen Böden möglich.
WIRKUNG: Ganoderma-Extrakt zeigte im Labor- und im Tierversuchversuch hemmenden Einfluss auf das Tumorwachstum (Induzierung von Apoptose, Stimulierung von Interleuzin 1 +6 und der NK-Zellen, Hemmung der Tumorzell-Migration); im Laborversuch wurde gefunden antibiotische Wirkungen, immunsupressive aber auch virusstatische Wirkung (auf Herpes- und HIV-Viren), die Blättchenaggregation hemmende Wirkung (evtl. durch Adenosingehalt); der Extrakt erhöhte Insulin und senkte so den Blutzucker, erniedrigte den Blutdruck. Tierversuche mit dem Pilz-Extrakt zeigten Leberschutzwirkung (erniedrigte Transaminasen, Hemmung der Kollagenbildung, stark herabgesetzte Toxizität bei Chloroformexpostion) [1]. Deshalb lassen die 2 Fälle berichtete toxischer Hepatitis nach Ganoderma-Pulver an idiosynkratische Leberschädigung denken oder an toxische Verunreinigung des Pulvers.
INDIKATIONEN: Bei Krebs zeigte die Gabe von 3 x täglich 600mg Ganoderma lucidum Polysacharid-Extrakt (Ganopoly®) in einigen Studien Besserung des Allgemeinbefindens, in wenigen Studien zusätzlich eine Besserung der Immunparameter (z.B. Anstieg von NK-Zellaktivität, T-Zell-Zahl) [1]. Die Tagestherapiekosten betragen nach den Preisangaben im Internet ca. 6-8 $ pro Tag, vergleichbar zu dem besser untersuchten und ähnlich wirkenden Biobran®.
Bei den Indikationen rheumatoide Arthritis (Schmerzlinderung, aber keine Besserung der Entzündung), koronare Herzerkrankung (weniger Angina pektoris), Hypertonie (Blutdrucksenkung), Diabetes (Blutzuckerreduktion), chronische Hepatitis B (verminderte Virus-Load + Abfall der Transaminasen) hatte Ganoderma lucidum Polysacharid-Extrakt postive Effekte [1], aber es gibt hier sicher besser untersuchte und preisgünstigere Alternativen.
KONTRAINDIKATIONEN: nicht verwandt werden darf Ganoderma lucidum wegen mangelnder Daten bei Schwangerschaft und Stillzeit und bei entsprechender Allergie, die sich auch während der Einnahme entwickeln kann [1].
NEBENWIRKUNGEN: Es gibt 2 Berichte von tödlicher toxischer Hepatitis nach 1-2 Monate Einnahme von Ganoderma-Pulver, wobei Ganoderma-Abkochung zuvor vertragen worden war. Andere Anwendungsbeobachtungen berichten bei Einnahme bis zu 16 Monate gute Verträglichkeit mit selten (allergischem?) Hautausschlag, selten Hypotonie und Schwindel, oder Bauchproblemen mit Übelkeit oder Durchfall, oder Kopfweh [1].
DOSIERUNG: wissenschaftlich begründete Dosisempfehlungen sind nicht bekannt. Die Dosierungsempfehlungen sind abgeleitet aus den Angaben des traditionellen Gebrauchs ( TCM), sind aber unsicher, da der Gehalt an Wirkstoff stark schwankt, und der wirksame Inhaltsstoff nicht sicher bekannt ist. Pharmazeutische Ganoderma-Produkte sind oft nach dem Gehalt an Polysacharid oder Triterpenen standardisiert. Hierbei entspricht in Ganopoly® 600mg enthaltene Polysacharidgehalt etwa 30g Ganoderma-Pilz [1].
In den Studien bei Krebs wurden meist über 3 Monate angewandt 3 mal täglich (150)-300-600 mg Ganopoly® [1]. Verwendet man eine Abkochung aus dem getrockneten Pilz wird ein Heißwasserauszug aus 1,5-3-6 g Pilzkörper als tägliche Dosis empfohlen [1,4].
BEURTEILUNG: bei dem hohen Preis der fertigen Produkte, dem möglicherweise toxisch hohem Selen-Gehalt von getrockneten Pilzen aus China (hat teils sehr selenhaltige Böden) und der unsicheren Studienlage (was wirkt wie?, welche Dosis?, wei lange Einnehmen?) sollten die vergleichbar wirkenden Pilze Shiitake und Maitake bevorzugt werden; die in klinischen Studien ähnliche immunstimulierende und Tumor bekämpfende Eigenschaften haben, als vermutetes Wirkprinzip vergleichbare Polysacharide und sogar die selben Begleiteffekte wie Cholesterinsenkung, Blutdruckerniedrigung und Blättchenaggregationshemmung.
Außerdem würde ich wegen geringere Nebenwirkungsgefahr trotz schlechter enteraler Resorption der Polysachariden die Pilzmahlzeit von Shiitake oder Maitake vorziehen (allenfalls die Heißwasserzubereitung).
Wenn ein speziell gegen Krebs wirksames Präparat gewünscht ist, ist in Deutschland das nebenwirkungsarme, oral gut resorbierbare und besser untersuchte Arabinoxylan (Biobran®) erhältlich, das mit fermentative gespaltenen Polysacharidmolekülen aus der Resikleie ähnlich wirkt.
LITERATUR
1. Natural Standard: Ganoderma lucidum, Natural Standard Professional Monograph 2010; www.naturalstandard.com
4. Pfeifer B., Preiß J., Unger C.: Onkologie integrativ. Elsevier Urban & Fischer, München 2006
5. Wikipedia: zu Ganoderma lucidum; http:/www.wikipedia.org/
BESCHAFFENHEIT: In China und Japan ist der Pilz seit ca. 1000 Jahren als schmackhafter Speisepilz bekannt und wir kultiviert. Pharmakologische Präparate bestehen auch teils aus dem pulverisierten Lentinula edodes Myzel (LEM), oder aus Lentinan als Reinsubstanz [3].
Inhaltsstoffe: Polysacharide vor allem das pharmakologisch wirksame Lentinan (ca. 0,14 mg Lentinan / g Shiitakepilz), Proteine, Fette, lösliche Fasern, Vitamine und Mineralien; Lentinula edodes Myzel ist besonders reich an Lentinan; Lentinan gibt es als gereinigtes pharmakologisches Präparat [3]
WIRKUNG: in klinischen Studien bei Krebspatienten zeigte sich unter Gabe von Lentinan-Präparaten i.m. oder i.v. 1-4 mg 1 mal pro Woche (oft bei gleichzeitiger Chemotheapie) eine erhöhte die Zytokin-Exkretion (IL-2, Interferon-γ, TNF-α), eine Stimulierung von TH-1-Lymphozyten und NK-Zellen und eine Besserung Tumor- oder Chemotherapie bedingter Symptome [3,4]. Gewisse antibakterielle, antivirale, die Blättchenaggregation hemmende und das Cholesterin senkende Eigenschaften entsprechen den Pilzen Maitake und Ganoderma luzidum. Im Laborversuch zeigten sich antimykotische Wirkung (u.a. auf Candida albicans) [3].
KONTRAINDIKATIONEN: pharmazeutisch gereinigte Lentinan-Präparate sind wegen mangelnder Erfahrung in der Schwangerschaft und Stillzeit kontraindiziert; bei Allergie auf Shiitake darf weder der Shiitake-Pilz noch ein daraus hergestelltes Präparat (auch kein Lentinan) eingenommen werden.
NEBENWIRKUNGEN: nach oraler wie i.v. Gabe von pharmazeutisch gereinigten Lentinan-Präparaten kam es in klinischen Studien sehr selten zu Leberenzymerhöhung, Thrombozytopenie, Eosinophilie, anaphylaktischen Schock [3]. Da der Shiitake Pilz seit Jahrhunderten als normales Nahrungsmittel in China und Japan verwandt wird, sind bei Essenszubereitung mit Shiitake-Pilz keine besonderen Regeln zu beachten, außer Pilzverzicht bei entsprechender Allergie (auch Shiitake-Dermatitis); gelegentlich treten wie bei allen Nahrungsmitteln und besonders Pilzen bei einzelnen Personen gastrointestinale Unverträglichkeiten auf (Übelkeit, Sodbrennen, Durchfall, Blähungen) [3].
DOSIERUNG: wissenschaftlich begründete Dosisempfehlungen, sowie eine Methode der Standardisierung sind nicht bekannt.
Traditionelle Empfehlungen aus der asiatischen Küche und Medizin (TCM) werden genommen pro Tag 6-18g des getrockneten Pilzes (auch als Heißwasserextrakt aus dem Pilz), oder 6-8 frische Pilze (ca. 80-100g Frischpilz) [3,4]; für die Krebs- oder HIV-Therapie wurden spezielle pharmazeutische Lentinan-Präparate i.m. oder i.v. angewandt in einer Dosis von 1-4-(10) mg 1 mal pro Woche [3]. Lentinan besitzt eine lange Verweildauer im Körper, so dass einige Shiitake-Mahlzeiten pro Woche wirksam genügen sollten [4].
BEURTEILUNG: wegen möglicher Nebenwirkung pharmakologisch reiner Lentinan-Präparate und wegen der jahrhunderte alten Benutzung von Shiitake als Speisepilz, würde ich immer die Einnahme von Shiitake als Nahrungsbeilage einem pharmazeutischen Präparat oder einem Nahrungsergänzungsmittel vorziehen (alternativ ein selbstbereiteter Heißwasseraxtrakt aus getrockenten Shiitake-Pilzen, wenn diese geprüft sind auf Verunreinigung und Schimmelpilzbefall).
Da die 3 wesentlichen zur Krebstherapie empfohlenen Pilze (Shiitake, Maitake, Ganoderma lucidum) in klinischen Studien ähnliche immunstimulierende Eigenschaften haben, bei allen 3 Pilzen hervorgerufen durch vergleichbare Polysacharide und sogar Begleiteffekte wie Cholesterinsenkung, Blutdruckerniedrigung, Blättchenaggreagtionshemmung ähnlich sind, sollte man die in Asien als Nahrungsmittel über Jahrhunderte gut bekannten Pilze Shiitake und Maitake, dem nur medizinisch empfohlenen Ganoderma lucidum vorziehen. Außerdem sollte trotz schlechter enteraler Resorption von Lentinan die ungefährliche Pilzmahlzeit, oder allenfalls Heißwasserzubereitung, der Einnhame von Nahrungsergänzungs-Mittel oder gar pharmazeutischen Präpareten zu i.m. oder i.v. Gabe vorgezogen werden. Abwechselnder Einnahme von Shiitake und Maitake wird eher bessere Wirkungen zeigen. Wegen der vermuteter Weise langen Verweilzeit von zumindest Lentinan im menschlichen Körper müssten 2-4 Pilzmahlzeiten pro Woche ausreichend sein um eine dauerhafte Immunwirkung auf natürlichem Wege mit diesen Pilzen zu erzielen.
LITERATUR
1. Natural Standard: Ganoderma lucidum, Natural Standard Professional Monograph 2010; www.naturalstandard.com
2. Natural Standard: Maitake mushroom (Grifoli frondosa) Natural Standard Professional Monograph 2010; www.naturalstandard.com
3. Natural Standard: Shiitake (Lentinula edodes) Natural Standard Professional Monograph 2010; www.naturalstandard.com
4. Pfeifer B., Preiß J., Unger C.: Onkologie integrativ. Elsevier Urban & Fischer, München 2006
5. Wikipedia: zu Ganoderma lucidum; http:/www.wikipedia.org/
6. Kleber JJ: Naturheilkundliche Krebstherapie mit Schwerpunkt auf Homöopathie und orthomolekularer Medizin; Kai Kröger Verlag 2007
Beschaffenheit: Es handelt sich um ein menschliches Hormon, das im Körper in der Zirbeldrüse und im Darm synthetisiert wird aus der Aminosäure Tryptophan zu Serotonin und dann zu Melatonin (5-Methoxy-N-Acetyltryptamin); seine Sekretion wird durch Dunkelheit gesteigert und durch Tageslicht gebremst; es stimuliert Melatonin-Rezeptoren im Hypothalamus, die den zirkadianen Rhythmus festlegen und die Schlafphase einleiten [2,3].
DOSIERUNG: Bei Schlafstörungen wurden gegeben (0,1-0,6)-5-(6) mg (0,1-0,5 mg/d waren in einigen Studien ähnlich wirksam, wie 5 mg/d); beste Einnahmezeit ist etwa 1-2 Stunde vor gewünschter Schlafzeit (aber vor 21-22 Uhr zur Normalisierung des zirkadianen Rhythmus). Zur Schlafregulierung wurden kurzzeitig bis zu 40 mg / Tag gegeben, als zusätzliche Therapie gegen Krebs für Monate Dosen von (1)-20-(40) mg/ Tag. Ab 100 mg / Tag wurden leichte Nebenwirkungen beobachtet [2].
INDIKATIONEN und WIRKUNG: Besserung des gestörten Schlaf- Wachrhythmus für Spätschlafer mit „verzögertem Schlafphasensyndrom“ ist in Studien gesichert (Evidenz-Level A); gute Wirkung konnten Studien zeigen bei Altersschlaflosigkeit, Schlafstörungen ansonsten Gesunder und bei Schlafstörung von verhaltens- oder entwicklungsgestörten Kindern, wie in geringerem Maße bei Jet-Lag (Evidenz-Level B); bei Durchschlafstörungen zeigten sich Retardpräparate wirksamer, zur Schlafinduktion nicht retardierte Präparate; niedrige Dosen von 1 mg oder sogar 0,3-05 mg waren gleich oder nur gering weniger wirksam, als 5 mg/d. [2]
Auch eine Besserung von funktionellen Magen-Darmbeschwerden inklusive Refluxösophagitis war in Studien deutlich (Evidenz-Level B) [2]
Andere positive Wirkungen sind nach der Studienlage möglich, aber nicht bewiesen (Evidenz-Level C) wie: antientzündliche, alterspräventive, anxiolytische Wirkung; positive Wirkung auf Gedächtnis, Makuladegeneration; bei den Studien zur antikanzerogenen Wirkung von Melatonin war die Wirkung positiv, es wurden aber auch antioxidative Vitamine angewandt und andere Krebstherapien (Bestrahlung, Interferon, Chemotherapie), so dass die Wirkung von Melatonin schlecht zu beurteilen ist [2].
Als antikanzerogene Eigenschaften zeigt Melatonin eine Modulation der Östrogen-Rezeptor-Expression, Unterdrückung des epidermalen Wachstumsfaktor-Rezeptors, Angiogenesehemmung, Steigerung der Sekretion etlicher Zytokine und dadurch Steigerung der Tumorabwehr, Verminderung der Immunsupression bei Chemotherapie und Stress und Besserung von Tumorkachexie [2]. Auch Frau Dr. Hübner [1] gesteht Melatonin zu, dass es im Laborversuchen das Zellwachstum hemmt, die Zelldifferenzierung und Apoptose induziert, die Metastasierung vermindert, Tumorzellen durch Behinderung der Linolensäureaufnahme und durch Tyrosinkinase-Hemmung schädigt; sie bestätigt eine Wachstumshemmung von hormonrezeptor-positiven Prostata- und Mamma-Karziniom-Zellen durch Melatonin und berichtet von Studien bei Bronchial-, Colon-, Leber-, Mamma- Karzinnom, Melanom, Hirnmetastasen und anderen soliden Tumoren, bei denen die Melatonin-Gabe einen positiven Einfluss hatte. Selbst in Kombination mit Chemotherapie hatte Melatonin in den Studien einen unterstützenden Effekt und reduzierte teilweise die Nebenwirkungen [1]. Auch wenn diese Erfolge wegen der oben genannten Multitherapie nicht sicher dem Melatonin zuzurechnen sind, ist die generelle Ablehnung von Melatonin in der Krebstherapie durch Frau Dr. Hübner nach meiner Meinung nicht zu rechtfertigen.
NEBENWIRKUNGEN: In der größten Toxikologischen Datenbank Poisindex sind bei Dosen von 3-80 mg/d bei Kindern und bis zu 1000 mg/d bei Erwachsenen keine oder nur geringe Nebenwirkungssymptome berichtet [4]; Hübner berichtet über Depression bei 1,2g [1]; als Nebenwirkung hoher Dosen und bei Gabe unter Tags wurden vor allem Müdigkeit beobachtet (kein Führen von Kraftfahrzeugen bis 5 Std. nach Einnahme [1]) , selten Schwindel und Kopfschmerzen, Übelkeit, Blutdrucksenkung, erhöhte Erregbarkeit [1,2]. Unter besonderen Umständen wurde gefunden Verschlechterung eines bestehenden Diabetes, Blutgerinnungsstörungen bei antikoagulierten Patienten, Anstieg oder Abfall verschiedener Hormone (Oxytozin + Vasopressin, LH, FSH, Prolaktin, hGH, Östrogen, Progesteron, Kortison, T4 + T3); Melatonin erhöht die Aktivität von P450-Isoinzymen und kann dadurch den Abbau einiger Arzneimittel beschleunigen [2]. Allergien sind möglich, und 1 Fall von Hepatitis nach Melatonin ist berichtete [2]. Die bei einigen Menschen auftretende Winterdepression besonders in den nördlichen Ländern, wird von einigen in Zusammenhang mit höhreren Melatonin-Spiegeln in dieser Jahreszeit gesehen [5]
KONTRAINDIZIERT in der Schwangerschaft und Stillzeit wegen mangelnder Daten [2]; nach Hübner [1] sind weitere Kontraindikationen Autoimmunerkrankungen, Leberinsuffizienz, zerebrovaskuläre und neurologische Erkrankungen, Einnahme von Immunsupressiva, Kortikoiden und MAO-Hemmern [1] ; Natural Standard [2] empfiehlt Melatonin nur unter Vorbehalt einzusetzen bei Patienten mit Krampfanfällen, herabgesetzter Blutgerinnung, antihypertensiver Behandlung, Diabetes, psychiatrischen Erkrankungen und bei Einnahme von Beruhigungsmitteln und Antikoagulantien oder Alkoholabusus [1] und vorsichtshalber nicht bei Lymphomen [3].
PHARMAKOLOGIE: die natürliche Melatoninsekretion steigt mit Einsetzen der Dunkelheit mit maximalen Werten nach Mitternacht (2-4 am) und fällt dann wieder ab; bei oraler Gabe von Melatonin-Kapseln werden maximale Konzentrationen 1-1,5 Std. nach Einnahme erreicht (mit Konzentrationen wesentlich über der natürlichen Melatonin-Serum-Konzentration) [2,4]; die Bioverfügbarkeit wird angegeben mit 76% [4], oder 10-56% nach enteraler Gabe wegen hohem First-Pass-Effekt [2]. Melatonin ist sehr lipophil, passiert gut die Blut-Hirn-Schranke und wird auch transmukös gut aufgenommen. Es wird in der Leber zu dem inaktiven Metabolit 6-Sulphatoxy-Melatonin inaktiviert und als Glucuronid über die Galle ausgeschieden. Die physiologische Serum-HWZ beträgt 30-60 Minuten [2].
BEURTEILUNG: Melatonin erscheint mir ein gutes Ausweichpräparat bei Schlafstörungen, die einer Medikation bedürfen und nicht durch Homöopathie oder Lebensstil-Änderung behoben werden konnten. Es sollte zuerst mit einer niedrigen Dosis von 0,3-0,6 mg pro Tag begonnen werden.
Es spricht nichts gegen eine Anwendung von Melatonin zur zusätzlichen Krebs-Therapie, besonders bei vorliegenden Schlafstörungen. Auch wenn ein Nutzen nicht gesichert ist, ist doch eine positive Wirkung wahrscheinlich, besonders wenn durch Besserung eines gestörten Nachtschlafs Stresssituationen gemildert werden.
Wieso Frau Dr. Hübner [1] trotz dieser möglichen –wenn auch nicht gesicherten- positiven Wirkung von Melatonin auf Krebs und der bei geringer Dosis (0,3-5g/d) minimalen bis fehlenden Nebenwirkungen die Anwendung von Melatonin bei Krebs ablehnt [1], kann ich nicht nachvollziehen.
In Deutschland ist Melatonin als Arznei nicht zugelassen. Als Nahrungsergänzung kosteten entsprechende Präparate 2011 im Internet kosten 30 Kapseln Melatonin 0,5-3 mg ca. 15-20 €.
LITERATUR
1. Hübner J: Komplementäre Onkologie; Schattauer Verlag 2010
2. Natural Standard: Natural standard Monography Melatonin 2010;
http://naturalstandard.com
3. Pfeifer B., Preiß J., Unger C.: Onkologie integrativ. Elsevier Urban & Fischer, München 2006
4. POISINDEX® System. Thomson MICROMEDEX, Greenwood Village, Colorado (Edition 2011); Melatonin
5. Wikipedia: Melatonin Mai 2011; www.wikipedia.de
Diese Kurzmonographie zu Omega-3-Fettsäuren ist etwas gekürzt meinem Buch “Naturheilkundliche Krebstherapie” Kai Kröger Verlag entnommen. In diesem Buch sind alle Vitamine und viele vitaminähnliche (Q-10, Taurin, L-Carnitin u.s.w) ausführlich dargestellt.
DOSIERUNG: Empfohlen sind 1-4g Omega-3-Fettsäuren pro Tag (30-40 mg/kg/d) [57], vor allem als Fischöl oder wöchentlich in Form von mindestens zwei Fischmahlzeiten von Fischen der kalten Nordmeere; gleichzeitig eine Ernährung mit wenig Fleisch und wenig tierischem Fett und Zufuhr des Omega-3 reichen Leinöls; zusätzlich ist Vitamin E 50-100 mg/d, als Antioxidans nötig [4].
leckere Rezepte für Speisen mit Leinöl findet man auf den Seiten von Frau Dr. Johanna Budwig)
INDIKATIONEN: In Studien gibt es Hinweise für einen krebsprotektiven Effekt der Omega-3-Fettsäuren vor allem bezüglich Brust-, Prostata- und Kolon-Karzinom. Es fanden sich Hinweise für einen positiven Einfluss auf Östrogenmetabolite und im Labor- und Tierversuch auch apoptotische und Angiogenese hemmende Effekte [40, 47]. In Diät-Studien konnte kein positiver Effekt auf Mamma-Karzinome bewiesen werden.
Gesichert sind die entzündungshemmenden Eigenschaften mit positivem Effekt bei vielen Autoimmunkrankheiten (Rheuma, Morbus Crohn usw.) [4]. Wichtig ist auch eine schmerzlinderndeWirkung durch Förderung der Axonregeneration und Entzündungs- hemmung [40].
Im Herz-Kreislauf-System beugen Omega-3-Fettsäuren der Artheriosklerose vor, EPA (Eicosapentensäre) und DHA (Docosahexensäure) haben antiarrhythmische Eigenschaften [3, 9, 46). Fischöl hat einen senkenden Einfluss auf Cholesterin, HDL und Apolipoprotein B, bei Anstieg von LDL. Im ZNS und am Auge in der Retina ist DHA wichtig beim Aufbau der Phospholipid-Membranen und der neuronalen Strukturen und dies besonders in der Fetalperiode.
Bei erhöhter Zufuhr von Omega-3-Fettsäuren ist auf ausreichende Versorgung mit Vitamin E (mindestens 50 mg/d), Vitamin C und Selen zu achten, um ausreichenden antioxidativen Schutz zu gewährleisten (wird von Omega-3-Fettsäuren verbraucht), und um die antientzündliche Wirkung durch Vitamin E zu stabilisiren [4].
VORKOMMEN: Früher wurde generell eine Diät, die reich an ungesättigten Fettsäuren und den essentiellen Fettsäuren ist, für gesund erachtet. Die ganze Gruppe der mehrfach ungesättigten Fettsäuren wurde als VITAMIN F bezeichnet und enthält Omega-6-Fettsäuren (z.B. Linolsäure in Soja-, Sonnenblumen-, Weizenkeim-, Mais-, Nachtkerzen-Öl, Arachidonsäure in Soja, Schweinefleisch und Wurst) [11, 40], wie auch Omega-3-Fettsäuren (in Pflanzen Linolensäure). Heute weiß man, dass wegen des Überwiegens der vor allem im Fleisch vorherrschenden Omega-6-Fettsäuren in der Diät vor allem Omega-3-Fettsäuren substituiert werden sollen, um Entzündungsreaktionen zu bremsen. Angestrebt ist ein Verhältnis Omega-3 : Omega-6 im Verhältnis von 4:1 [39], vor allem bei entzündlichen Krankheiten.
Omega-3-Fettsäuren kommen als Linolensäure besonders reichlich in Leinsamenöl (54 g/100 ml) weniger in Raps-, Sesam- und Traubenkernöl vor [18]. Biologisch noch wertvoller sind aber die EPA = Eicosapenten- und die DHA = Docosahexensäure, die in hoher Konzentration in Fischen vor allem der kalten Nordmeere vorkommen (Hering, Kabeljau, Makrele, Thunfisch, Heilbutt, Lachs und Dorsch) [18, 23, 40]. In letzter Zeit gibt es auch spezielle Milchprodukte, die durch Omega-3-haltige Futtermittel reich an Omega-3-Fettsäuren (Linolensäure) sind.
Leckere Rezepte für Speisen mit Leinöl findet man auf den Seiten von Frau Dr. Johanna Budwig
NACHWEIS: Normalbereich in Serum EPA (Eicosapentensäre) 20-55 mg/l; DHA (Docosahexensäure) 50-110 mg/l [57]
LITERATUR: siehe Literatur orthomolekulare Medizin
DOSIERUNG: Ubichinon wird im Körper synthetisiert, die tägliche Nahrungsaufnahme beträgt ca. 10 mg [11, 35].
OPTIMALE SUBSTITUTIONSDOSIS: Empfohlen wird die Einnahme von 15-30 mg/d im Alter [18]; 75-150-300 mg/d oral in 2-3 Einzeldosen bei therapeutischer Indikation (Krebs, Kardiomyopathie, u.a.) [26, 65]; neue orthomolekulare Arbeiten empfehlen Q10-Serum-Konzentrationen von > 2 mg/l anzustreben, wozu bei Q10 in Nanopartikelform (z.B. Sanomit Q10) 75-100-200 mg/d benötigt werden, bei herkömmlichen Q10 Zubereitungen meist 150-300 mg/d oder mehr [67, 64].
TOXIZITÄT: Es ist keine toxische Dosis bekannt; bis 45-60 mg/kg pro Tag wurde Ubichinon ohne Toxizität vertragen [27]. Eine Einnahme bis 1200 mg/d ist sicher risikofrei [58].
Eine Abschwächung der Wirkung von Coumarinen (strukturelle Ähnlichkeit von Ubichinon mit Vitamin K2) wurde in wenigen Fällen beobachtet [58, 26]. Wirkverstärkung bei gleichzeitiger Medikamenteneinnahme kann möglich sein bei Antiarrhythmika, Thyroxin, Kalziumantagonisten und L-Dopa, so dass die benötigte Arzneidosis manchmal gesenkt werden kann [57].
ANWENUNGS-INDIKATIONEN: Bei Krebs wurde teilweise Ubichinon-Man¬gel gefunden; bei Zytostatikatherapie mit Anthracyclinen hat Ubichinon eine herzschützende Wirkung [4, 35]. Neuere Erkenntnisse in der orthomolekularen Therapie lassen hoffen, dass Ubichinon (vor allem in Serum-Konzentrationen > 2 mg/L) Metastasierung verlangsamt [63].
In der orthomolekularen Therapie wird Ubichinon außerdem empfohlen bei Diabetes, Zahnfleischentzündung, Herzinsuffizienz und Arteriosklerose, Hypertonie, Migräne, Muskelerkrankungen (auch Fibromyalgie), Morbus Alzheimer und Morbus Parkinson, trockener Retinadegeneration, Tinnitus, als Leberschutz, zur Vorbeugung von Nierenschädigung bei Kontrastmittelgabe, zur Vorbeugung oder Behandlung anoxischer Gewebeschädigung (bei Herzinfarkt, Schlaganfall, präoperativ vor Herzoperationen) und im Alter zur bestmöglichen Erhaltung der Organfunktionen.
Für etliche der oben genannten Indikationen liegen Studien vor, die eine Wirksamkeit belegen z. b. bei Herzinsuffizienz [65], bei Hypertonie [64], bei Verminderung der Nebenwirkungen von Statin-CHOLESTERINSENKERN [55]; ein positiver Effekt gegen Symptome des Morbus Parkinson ließ sich in einer Studie nicht beweisen [67].
WIRKUNG: Ubichinon ist vor allem in den Mitochondrien essentiell für den Elektronentransfer der Atmungskette und gilt dadurch als Schlüsselsubstanz für den Schutz und die Revitalisierung von Mitochondrien (aerobe Energiebereitstellung). Außerdem wirkt Q10 als Radikalfänger in allen Membranen und wiederum am wichtigsten in der mitochondrialen Membran; es erhält in Zusammenarbeit mit Vitamin E und C und Gluthation die Membranelastizität und stabilisiert das Membranpotential [4, 47].
Ein Ubichinon-Mangel (Erniedrigung der Q10-Serum-Konzentration) fand sich unter Arzneitherapie mit trizyklischen Antidepressiva, Phenothiazinen, Beta-Blockern, L-Dopa, und vor allem bei cholesterinsenkenden Arzneien vom Statin-Typ [55, 57].
STOFFWECHSEL: Ubichinon wird langsam resorbiert und bei normaler Zubereitung nur zu 3-5% resorbiert mit maximaler Serumkonzen¬tration nach 5-10 Stunden; es wird hauptsächlich durch die Galle aus¬geschieden mit einer Eliminations-Halbwertzeit von 34 Stunden [26]. Im Serum erfolgt der Transport über Lipoproteine; intrazelluläre Anreicherung konnte nachgewiesen werden in Thrombozyten und weißen Blutkörperchen, nicht in Erythrozyten, mit Abfall zu Ausgangangswerten innerhalb 12 Wochen nach Ende der Q10 -Substitution [62]. Neue nicht kristalline Zubereitungsformen (z.B. Sanomit Q10 in Lecithin-Mizellen-Nanopartikel-Zubereitung) zeigen nicht nur eine schnellere Resorption, sondern auch eine bis zu 4-fach höhere Bioverfügbarkeit; nanopartikuläres Coenzym- Q10 ergab bei täglich oral 300mg Einnahme nach 3 Monaten Serumkonzentrationen von 4,5 +/- 2 mg/l [67].
NACHWEIS: im Serum, Transport lichtgeschützt
Die normale Serum-Konzentration beträgt (0,40) bis 0,85 - 1,20 mg/l [31, 35, 57; Serum-Konzentrationen unter 0,5 mg/l gelten in der orthomolekularen Medizin als sicher zu niedrig [57]
therapeutisch optimal wirksam sollen Serumkonzentrationen von > 2 - 2,5 mg/l sein [57, 67].
VORKOMMEN: Der gesunde menschliche Organismus kann ausreichende Mengen Q10 selbst synthetisieren (weniger im Alter). Gesamtkörpergehalt ist ca. 0,5-1,5 g) [26, 35]. Ubichinon ist am höchsten konzen¬triert an der inneren Mitochondrien-Membran (am meisten in Herz, Leber, Pankreas, Niere); es ist aber auch in Pflanzen enthalten, in Oliven-, Raps-, Weizenkeim-Öl (bis 20 mg/100 ml) [11, 18].
oben zitierte Literatur findet sich in der Extra-Seite LITERATUR orthomolekulare Medizin
BESCHAFFENHEIT: Resveratrol (ein Trihydroxystilben) zählt chemisch zu den häufig in Pflanzen vorkommenden Polyphenolen; es dient der Pflanzen als Schutz vor Fäulnispilzen, aber ist auch gegen Viren und Bakterien wirksam, und wurde bisher in über 70 Pflanzen (auch Nüssen) gefunden; es ist in höherer Konzentration in der Schale von bestimmten Weintrauben enthalten (somit in etlichen Rotweinen, da mit Schalen vergoren), aber auch in Himbeeren, Maulbeeren, Erdnüssen. Der Gehalt an Resveratrol in frischem Traubensaft beträgt bis zu 200 -1000 µg/l, in Rotwein bis 0,1-15(-50) mg/l [1, 6].
WIRKUNG: im Laborversuch wurden gefunden antioxidative, antientzündliche, antimutagene, antiproliferative, antivirale, antibakterielle wie antifungale Wirkungen und immunmodulatorische Wirkungen [3].
Bei der Untersuchung der möglichen Wirkungen von Resveratrol gegen Krebs fand man im Laborversuch etliche gegen Krebs-Zellen (Prostata-Ca-, Mamma-Ca-, Colon-Ca-, Lungen-C-, Leukämie-Zellen) gerichtete präventive und kurative Eigenschaften von Resveratrol, wie Hemmung von Tumorentstehung und Tumorwachstums [1,2,5,3], Beschleunigung des Tumor-Zelltods bei Bestrahlung, Verlangsamung der Metastasierung, Hemmung des Gefäßwachstums, Regulierung der Genexpression [3]. Bei Östrogen-Rezeptor positiven Mamma-Karzinomzellen wirkte Resveratrol als Östrogen-Antagonist bei Anwesenheit von körpereigenem Östrogen, aber als Östrogen-Agonist wenn kein natürliches Östrogen vorhanden war [3]; somit ist bei Brustkrebspatienten es vor allem präventiv indiziert, Resveratrol sollte aber besser gemeiden werden, wenn bei Brustkrebs antihormonell behandelt wird.
Als weitere Hauptindikation für Resveratrol gibt es klinische Hinweise auf positive Wirkungen gegen Arteriosklerose (koronare Herzerkrankung) durch Erniedrigung der Blutblättchenaggregation, Senkung von Cholesterin und Blutfetten, durch Verminderung entzündlicher Prozesse und positiven Einfluss auf den Zuckerstoffwechsel.
Auch zur Vorbeugung der Zellalterung (molekulares Antiaging) könnte Resveratrol hilfreich sein durch Verminderung oxidativer DNS-Schäden und durch Aktivierung von Enzymen (Sirtuine), die die Erbsubstanz schützenden Histone regenerieren; alle diese Indikationen sind aber wissenschaftlich noch nicht durch Studien bewiesen (Evidenzklasse C = unsichere wissenschaftliche Hinweise) [3].
DOSIERUNG: Pharmakologisch wissenschaftlich begründete Dosierungsempfehlungen sind nicht vorhanden. Im Resorptionsversuch konnte bei Einnahme von 25mg Resveratrol bei einer Person mit 70 kg nicht die bei in Vitro-Experimenten erforderlichen Plasmaspiegel erreicht werden [3].
Trotzdem erscheint mir als tägliche Dosisempfehlung für Resveratrol 10-15-25 mg/d sinnvoll, da dies der in 1 Liter Rotwein enthaltenen Durchschnittsmenge an Resveratrol nahe kommt (Resveratrol in Rotwein 0,1-15(-50) mg/l [1, 6] bezw. ca. 3,20 mg/l [3]).
Zu hohe tägliche Dosen bergen ein mögliches Toxizitäts-Risiko, da klinisch pharmakologische Untersuchungen von Resveratrol in hoher Dosierung weder für mögliche Nebenwirkungen, noch Toxizität existieren [3]. Aus diesem Grund würde ich auch ein Präparat mit natürlichem Substanzgemisch einer Resveratrol haltigen Nahrungspflanze (z.B. aus lyophilisiertem Traubenpulver) bevorzugen und nicht chemisch reines Resveratrol und auch nicht Resveratrol aus Pflanzen, die nicht als Nahrung dienen.
Vor allem als Nahrungsmittel (Trauben mit Schale, andere Beeren mit Schale, mäßige Menge roter Wein) ist Resveratrol absolut zu empfehlen und sicher verträglich (ausgenommen Allergie auf entsprechende Nahrungsmittel) [4].
ARZNEIWECHSELWIRKUNGEN: Beeinträchtigung homöopathischer Arzneien durch Nahrungsergänzungsmittel mit Resveratrol ist nicht zu befürchten. Schulmedizinisch könnten Arzneieffekte verstärkt werden, da Resveratrol einige entgiftende Lebenenzyme hemmen kann (einige CytochromeP450 Isotypen [3]).
LITERATUR
1 . Fremont L.: Biological effects of Resveratrol. In: Life Sci. 2000 Jan 14; 66 (3): 663-73
2. Jang M. ea.: Cancer Chemopreventive Activity of Resveratrol, a Natural Product Derived from Grapes. In: Science 1997, Jan 10; 275 (5297): 213-20
3. Natural Standard: Resveratrol Natural Standard Professional Monograph 2010; www.naturalstandard.com
4. Pfeifer B., Preiß J., Unger C.: Onkologie integrativ. Elsevier Urban & Fischer, München 2006
5. Subramaniah K. ea.: Resveratrol Inhibits Cyclooxygenase-2 Transcription and Activity in Phorbol Ester-Treated Human Mammary Epithelial Cells. In: Biol Chem., Band 273, Folge 34, 21375-21332, August 21, 1993
6. Wikipedia: zu Resveratrol; Curcumin; http:/www.wikipedia.org/
BESCHAFFENHEIT: Soja ist eine in Südostasien wachsende Bohnenart, die dort seit über 5000 Jahren als Nahrungsmittel verwandt wird (gekochte Bohnen, Soja-Milch, Tofu = Soja-Quark = geronnenes Sojaeiweiß, vergorener Tofu entsprechend dem Käse unserer Länder). Nach Europa wurde Soja erst im 17. Jahrhundert und in die USA im 18. Jahrhundert importiert [3]. Sojabohnen sind nur gekocht genießbar; rohe Sojabohnen sind wie alle Hülsenfrüchte für den Menschen und die meisten Tiere giftig und verursachen je nach Menge unter anderem Darmkrämpfe und schwere bis blutige Durchfälle.
Soja enthält wertvolles Pflanzen-Eiweiß mit allen essentiellen Aminosäuren, Soja-Öl und die für dieses Kapitel besonders wichtigen Isoflavone Genistein und Daidzein, die als sogenannte Phytoöstrogene auf köpereigene Östrogenrezeptoren einwirken [3,4,5].
Inhaltsstoffe: in 100g Sojabohnen sind ca. 100-140 mg Isoflavone enthalten [1,3].
Reife getrocknete Soja-Samen enthalten außerdem bis 9 % Wasser, 30-50% Eiweiß, 13-24% Öl (ca. 7% Linolensäure, 50% Linolsäure, 20% Ölsäure), 14-34% Kohlehydrate (u.a. Glukose, Galaktose, unverdauliche Stachyose und Raffinose), bis 6% Rohfaser und unlösliche Zellulose und Pektin, bis 6,5% Mineralien, Lezithin und das Phospholipid Phytinsäure = Inositol [3,4,5]
WIRKUNG
Isoflavone Genistein und Daidzein: diese Isoflavone wirken antioxidativ und haben milde östrogene Effekte (Phytoöstrogene); man vermutet eine milde Stimulation der Östrogenrezeptoren bei Abwesenheit von Östrogen und eine Schutzwirkung vor Überstimulierung der Östrogenrezeptoren bei Überangebot von Östrogen (z.B. bei vermindertem Östrogenabbau); die Schutzwirkung erklärt sich durch Blockade etlicher Östrogenrezeptoren vom nur mild stimulierenden Phytoöstrogen, so dass das stärker wirkende echte Östrogen nicht mehr an den Rezeptor binden kann. Aber Stimulation, wie Blockade der Östrogenrezeptoren sind wissenschaftlich nicht sicher bewiesen (Evidenzklasse C = unsichere wissenschaftliche Hinweise) [3].
Es gibt aber viele Berichte, dass diese milde Östrogenwirkung klimakterische Beschwerden und eventuell postmenopausale Osteoporose bessert (Dosierung um 100 mg/d) und in Populationen mit hohem Sojaverbrauch Mamma- und Prostata-Karzinome seltener sind [u.a. 1,2]
Wegen der möglichen stimulierenden Wirkung auf Östrogenrezeptoren sollen aber als Phytoöstrogen wirksame Isoflavone nicht bei Patienten mit östrogenempfindlichen Tumoren (Mamma, Ovar, Uterus) angewandt werden, vor allem nicht wenn der Östrogen-Wirkung durch schulmedizinische Therapie entgegengewirkt wird.
Phytinsäure = Inositol wirkt als Antioxidans, bindet Schwermetalle (Chelatbildner) und dient als wichtiger Informationsüberträger in der Zelle (second messanger). Inositol scheint einige psychische Störungen (Depressionen, Zwangsstörungen) positiv beeinflussen zu können und hat eventuell positive Effekte bei Diabetes, Krebs, Morbus Parkinson [5].
Soja-Öl ist nach den Ansichten der modernen Diätetik kein besonders empfehlenswertes Öl; es ist reich an Omega-6-Fettsäuren (ca. 50% Linolsäure) und arm an Omega-3- Fettsäuren (< 10% Linolensäure) und hat so nicht die die entzündungshemmende und gesundheitsfördernde Wirkung der Omega-3-Fettsäuren [5].
Kohlehydrate: während die leicht verdaulichen Kohlehydrate der Sojabohne (z.B. Glucose und Galaktose) keine Beschwerden verursachen, können die langkettige Stachyose und Raffinose im menschlichen Darm nicht oder nicht ausreichend gespalten und verdaut werden und können so bei Überdosis durch bakterielle Vergärung im Dickdarm Blähungen, Völlegefühl bis Blähungskoliken verursachen. In geringer Menge sind diese Kohlehydrate aber ein guter Nährboden für die darmfreundlichen Bifidusbakterien (siehe Darmsanierung)
In Tofu-Produkten (Soja-Eiweiß) sind keine dieser unverdaulichen Kohlehydrate vorhanden und so treten hier auch keine Magendarm-Beschwerden auf [5] .
INDIKATIONEN
DIARRHÖ und DARMPROBLEME: Soja reiche Ernährung bei Kleinkindern (6 Mon - 3 Jahre) erniedrigte die Häufigkeit kindlicher Diarrhö (Evidenzklasse B, positive scientific evidence); für den der positiven Effekt von Soja-Produkten auf Darmprobleme von Jugendlichen und Erwachsenen (funktionelle Darmbeschwerden, entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn, Colitis) bestehen Hinweise, die aber wissenschaftlich nicht bewiesen sind (Evidenzklasse C = unsichere wissenschaftliche Hinweise) [3,5].
HYPERCHOLESTERINÄMIE: die cholesterinsenkende Wirkung von Soja reicher Ernährung ist wissenschaftlich bewiesen (Evidenzklasse A = strong positive scientific evidence) [3]; ob dieser cholesterinsenkende Effekt auch durch die Soja-Isoflavone verursacht ist, und ob ein positiver Effekt auf Artheriosklerose ist wissenschaftlich nicht sicher bewiesen [3], aber wahrscheinlich.
KLIMAKTERIUM-Beschwerden: Soja-Produkte und die darin enthaltenen Isoflavone bessern klimakterische Beschwerden [1,2], und auch durch Menses verursachte Migraine; auch diese Effekte sind nicht durch wissenschaftliche Studien sicher bewiesen (Evidenzklasse C) [3].
KREBS: etliche epidemiologische Arbeiten geben Hinweise, dass an Soja reiche Ernährung die Erkrankungshäufigkeit an Prostata- und Brustkrebs, aber auch an Kolon-Krebs senkt; in Studien ist diese vorbeugende Wirkung aber bisher nicht bewiesen (EvidenzklasseC) [3]. Vor allem für Mamma- und Prostatatumore gilt die vorbeugende Wirkung (Soja-Isoflavone stimulieren Tumoröstrogenrezeptoren weniger als Östrogene und mindern so überschießende Östrogenwirkungen am Tumorrezeptor). Bei schon bestehendem Mamma-Karzinom und anderen östrogenempfindlichen Tumoren (Mamma, Ovar,Uterus) sind dagegen alle phytoöstrogen-wirksamen Isoflavone wie auch Genistein und Daidzein kontraindiziert wegen der möglichen stimulierenden Wirkung auf Östrogenrezeptoren. Dies gilt um so mehr, wenn schulmedizinische antiöstrogen behandelt wird.
OSTEOPOROSE: ein durch den Östrogeneffekt positiver Einfluss der Isoflavone auf das Knochenwachstum mit Verminderung der Osteoporose ist sehr wahrscheinlich durch epidemiologische Daten und kleinere Studien (Einnahme ca. 80 mg Isoflavone pro Tag) [z.B.1], konnte aber bisher wissenschaftlich nicht sicher bewiesen werden (Evidenzklasse C) [3].
Keine wissenschaftlichen Hinweise für positive Wirkungen von Soja-Produkten oder der darin enthaltenen Isoflavone Genistein und Daidzein liegen für viele Krankheiten vor, für die diese Produkte beworben oder empfohlen werden: Anorexie, Antiaging, Arthritis, ADHS, Nierenerkrankungen, diabetische Neuropathie, Erkrankungen des Immunsystems, chronische Hepatitis und andere [3].
Gleichermaßen liegen aber auch keine Hinweise für schädliche Wirkungen von Soja-Produkten bei bestimmten Krankheiten vor (außer antihormonell behandelte Östrogen sensible Tumore), so dass eine an Soja-Produkten reiche Ernährung sicher viel mehr Vorteile, als Nachteile bringt und mit Sicherheit einer Therapie mit Östrogenen vorzuziehen ist.
KONTRAIDIKATIONEN: rohe Sojabohne sind wie alle rohen Bohnen (Fabaceae) giftig und verursachen zumindest heftige Magen-Darm-Beschwerden.
Alle Phytoöstrogene so auch Genistein und Daidzein sind bei Patienten mit östrogenempfindlichen Tumoren (Mamma, Ovar, Uterus) kontraindiziert, vor allem wenn die Östrogen-Wirkung durch schulmedizinische Therapie antagonisiert wird.
Bei Allergien gegen Soja und Sojaeiweiß dürfen keine Sojaprodukte genommen werden; bei Laktose-Intoleranz oder Milch-Allergie ist Soja das ideale Milchaustausch-Produkt. Unverträglichkeit oder Allergie gegen Milch und Soja ist möglich.
DOSIERUNG: sicher wissenschaftlich begründete Dosierungs-Empfehlungen bestehen nicht.
Die meisten Studien wurden durchgeführt mit langzeitiger (bis 1 Jahr) Einnahme von 40-120 mg / Tag Soja-Isoflavone oder der entsprechenden Menge
sojahaltiger Nahrungsmittel ab 100 g/ Tag. [1,3]
BEURTEILUNG: Da in Sojaprodukten nicht nur die Isoflavone (Genistein, Daidzein) gesundheitsfördernd sind, sondern generell bei gesunder Ernährung hochwertiges pflanzliches Eiweiß dem tierischen vorgezogen werden soll und andere Bestandteile der Sojabohne wie z. B. die Phytinsäure (Inositol), Lezithin ebenfalls gesundheitsfördernd und eventuell antikanzerogen wirken, würde ich eine Ernährung mit Soja haltigen Lebensmitteln (z.B. 1 Liter biologische Soja-Milch pro Tag aus sicher genfreiem Soja) der Einnahme von pharmazeutischen Naturheil-Präparaten vorziehen.
Zur Cholesterin-Senkung und Prävention der Artheriosklerose ist sicher eine Ernährung mit Soja einem pharmazeutischen Präparat überlegen, ad hierfür die Gesamtheit der Soja-Inhaltsstoffe und der Ersatz von tierischem Eiweiß durch pflanzliches besonders wichtig ist.
In wie weit eine Ernährung mit soja-haltigen Lebensmitteln bei Östrogen-Rezeptor positiven Tumoren eingeschränkt werden soll, ist wissenschaftlich nicht klar und sollte mit dem behandelnden Onkologen besprochen werden.
Andere Bohnen, und auch andere essbare Hülsenfrüchte (Fabaceae) wie z. B. Erbsen und Linsen haben prinzipiell ähnliche gesundheitsfördernde Bestandteile (auch Isoflavone), wenn auch in anderen Konzentrationen und teils anderer Zusammensetzung; jedoch sind diese Nahrungsmittel viel weniger untersucht, so dass ihr gesundheitlicher Nutzen noch weniger wissenschaftlich belegt ist; jedoch kann bei jahrtausendelanger Verwendung als wichtiges Nahrungsmittel mit Sicherheit vermutet werden kann, dass eine Ernährung reich an Hülsenfrüchten (Indien, Süd-Ost-Asien, Afrika) gesünder ist als unsere Fleischreiche Kost und gesünder und billiger als der Verzehr pharmazeutischer Einzel-Substanz- Präparate.
LITERATUR
1. Bruer et al: Phytoöstrogene in der Therapie klimakterischer Beschwerden Gynäkologie (6) 2001
2. Briese V: Phytoöstrogene, in der Prävention des Mamma-Ca und klimakterischer Beschwerden; Gynäkologie 2000, 33: 28-35
3. Natural Standard: Soy Natural Standard Professional Monograph 2010; www.naturalstandard.com
4. Wikipedia: zu Sojabohne, Tofu; www.wikipedia.de Dez. 2010
5. Wikipedia: zu Soy, Soybean oil, Phytic acid www.wikipedia.org
Diese Kurzmonographie zu Taurin ist etwas gekürzt meinem Buch “Naturheilkundliche Krebstherapie” Kai Kröger Verlag entnommen. In diesem Buch sind alle Vitamine und viele vitaminähnliche (Q-10, Taurin, L-Carnitin u.s.w) ausführlich dargestellt.
DOSIERUNG: Es gibt keine offiziellen Empfehlungen für die tägliche Aufnahme.
OPTIMALE SUBSTITUTIONSDOSIS: Beim Gesunden brauch Taurin ohne besondere Belastungen nicht extra zugeführt werden; der Körper stellt genug Taurin aus Methionin oder Cystein selbst her;
Bei spezieller Indikation beträgt die Substitutionsdosis orthomolekularen Medizin
0,5-2-(4) g/d [57]. Substitution von Cystein als N-Acetyl-Cystein von 400-600 mg – 2-3mal pro Tag – (als Taurin-Vorstufe) und Pyridoxin 5-10 mg (für Taurin-Synthese) ist eventuell auch ausreichend.
INDIKATIONEN: Der Einsatz von Taurin ist vor allem bei gewünschter zusätzlicher Erhöhung der antioxidativen Kapazität sinnvoll und dies wiederum vor allem bei Herz- und Augen-Problemen: Herzrhythmusstörungen (Taurin wirkst rhythmusstabilisierend), Herzinsuffizienz; bei altersbedingter Maculadegeneration, Retinitis pigmentosa (Taurin kommt in der Retina hochkonzentriert als Antioxidans vor). Taurin ist eventuell sinnvoll bei Diabetes, chronischen Lungenerkrankungen, nephrotischem Syndrom (bei diesen Krankheiten liegen oft erniedrigte Taurin-Serum-Konzentrationen vor [18].
WIRKUNG: Taurin wird in der Leber aus L-Methionin oder L-Cystein unter Mitwirkung von Pyridoxin gebildet; daher genügt möglicherweise eine Substitution in Form von N- Acetylcystein L-Methionin und Pyridoxin.
Taurin wirkt membranstabilisierend auf Nerven- und Herzmuskelzellen; es besitzt eine starke antioxidative Wirkung an Zellmembranen und Gewebe – möglich ist eine Schutzwirkung für die Alveolarmembran gegen Ozon und Formaldehyd und Taurin ist wichtig für die Entgiftung [18]. Viele Eigenschaften hat Taurin mit seiner Ausgangssubstanz N-Acetyl-Cystein gemein (antioxidativ wirksam, für Entgiftung wichtig, Schutz für Lunge und Leber)
LITERATUR: siehe Literatur orthomolekulare Medizin
Beschaffenheit: Schwarzer Tee und grüner Tee bestehen aus den Blätter des Teestrauches (Camellia sinensis); beim schwarzen Tee werden die zuerst getrockneten Blätter später bei 100% Luftfeuchtigkeit fermentiert. Grüner Tee wird hergestellt durch Erhitzen der Teeblätter zur Konservierung, um spätere Oxydation der Inhaltsstoffe zu vermeiden.
Inhaltsstoffe des schwarzen und grünen Tees sind Methylxanthine, (Theobromin, Theophyllin, ca. 50 mg Koffein pro Tasse), antioxidativ wirkende Polyphenole (Antocyane, Katechine, andere Phenolsäuren) Tannin, Spurenelemente und Vitamine [2,3]. Im grünen Tee ist viel Epigallokatechingallat enthalten und andere bitter schmeckende Katechine, denen besonders Krebs protektive Wirkung zugeschrieben wird, und die im schwarzen Tee durch die Fermentierung eventuell teilweise abgebaut sind.
Wirkung: Tee wirkt durch die Methylxanthine anregend und leicht diuretisch (wie Kaffee). Durch die polyphenolischen Bestandteile wirkt Tee antioxidativ (wie Kaffee auch), zusätzlich hat Tee antimutagene und antikarzinogene Effekte (im Tierversuch apoptotisch, Angiogenese hemmend, Hemmung der Tumorinvasion)[1]. Die krebspräventiven Wirkungen sind nicht bewiesen und diese scheinen für grünen Tee sicherer zu sein als für schwarzen Tee. Es gibt Hinweise für positive Wirkungen von grünem und schwarzen Tee zur Artheriosklerosevorbeugung (Hemmung der Plättchenaggregation, verbesserte Endothelfunktion, erniedrigtes Cholesterin), Verbesserung der Gedächtnisfunktion und sogar Vorbeugung von Osteoporose, aber es ist nicht sicher bewiesen (Evidenzklasse C = unsichere wissenschaftliche Hinweise) [1,2].
Wenn man Tee hauptsächlich wegen der gesundheitsfördernden Wirkung und insbesondere wegen der krebs-protektiven Wirkung genießen will, ist schon wegen der Anzahl der wissenschaftlichen Studien grüner Tee vorzuziehen.
Nebenwirkungen: Bei Überdosierung wird berichtet von Sodbrennen, Magenschmerzen, durch die Koffeinwirkung bei mehr als 5-10 Tassen Nervosität, Kopfschmerzen und Blutdruckerhöhung. Selten wird von Leberenzymerhöhung berichtet nach Kapseln mit Grün-Tee-Pulver [2]
Dosierung: Normales Trinken von Tee (2-4g Teeblätter mit einer Brühzeit von 3-4 Minuten wegen der Polyphenole). Da eine Tasse Tee 20-70 mg Koffein enthält (1 Tasse Kaffee 50-100 mg) sind 2-3 Tassen (ca. 250-300 mg Polyphenole) pro Tag anzuraten. Wegen der Nebenwirkungen durch Koffein sollten beim Erwachsenen nicht mehr als 7-8(-10) Tee-Tassen (ca. 1 l) pro Tag getrunken werden [1,2,3].
Beurteilung aus homöopathischer Sicht: Tee ist in mäßiger Dosierung meistens mit Homöopathie gut verträglich. Bei Erschöpfungssyndrom ist die anregende und tonisierende Wirkung des Tees nur erwünscht, wenn das Erschöpfungssyndrom homöopathisch nicht behandelt werden kann, d.h. wenn das Simillimum nicht gefunden wurde. Wenn das Simillimum diese Beschwerden allerdings geheilt hat, wird mäßiger Teekonsum sicher nicht schaden.
ROOIBOS TEE
Beschaffenheit: Rooibs-Tee wird gewonnen aus den fermentierten und getrockneten Blättern von Aspalatus linearis-Bäumen (beheimatet in Südafrika). Er hat auch die Bezeichnungen Rotbush- oder Massai-Tee und enthält keine Stimulantien (koffeinfrei); er enthält aber aber viele antioxidativ wirkenden Flavone, Flavonole, sauren Polysacchariden und Mineralien (Ca, Cu, F, Fe, K, Ma, Mg, Na, Zn) [1].
Wirkung: leicht antioxidative, antimutagene, antikarzinogene und Osteoporose hemmende Wirkung [1].
Dosierung: ca. 2g Teedroge auf 150 ml heißes Wasser [1]. Es gibt keine Mengenbeschränkung, da es zu keiner aufputschenden Wirkung kommt.
Beurteilung aus homöopathischer Sicht: mit Homöopathie am besten vereinbares Teegetränk mit hervorragenden biologischen Eigenschaften
Literatur
1. Natural Standard: Monograph Black tea; 2010; www.naturalstandard.com
2. Natural Standard: Monograph Green tea; 2010; www.naturalstandard.com
3. Pfeifer B., Preiß J., Unger C.: Onkologie integrativ. Elsevier Urban & Fischer, München 2006
4. Wikipedia
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