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INFORMATIONEN ZU HOMOEOPATHY UND NATURHEILKUNDE
und
naturheilkundlich unterstützender Krebstherapie

von Dr. med. Johann Josef Kleber

 

 

Darstellung ist modifiziert aus meinem Buch “Naturheilkundliche Krebstherapie” Kai Kröger Verlag entnommen. Dort finden sich Monographien zu vielen anderen Nahrungsergänzungen und anderen Naturheilmethoden

ZINK
von JJ Kleber

DOSIERUNG: Die empfohlene tägliche Mindestaufnahme für Erwachsene und Kinder ab dem 10. LJ beträgt bei männlichen Personen 9-10 mg/d; bei weiblichen Personen 7 mg/d, in der Schwangerschaft und Stillzeit 10 - 11 mg/d (Dach-Refe­renzwerte) [10].
OPTIMALE SUBSTITUTIONSDOSIS: 10-15 mg/d;  [26].ab 25-50 mg/d kann es zu einer Behinderung der Kupferresorption kommen
In den USA ist festgelegt als maximale tägliche Dosis ohne toxische Nebenwirkungen zwischen dem 14. und dem 18. LJ bis zu 34 mg/d, ab dem 18. LJ 40 mg/d [13].
Bei HIV-Erkrankung sollte keine Zinksubstitution erfolgen, da AIDS dadurch verschlechtert werden kann [26].
Bei Morbus Wilson erhalten Kinder bis zum 6. LJ 25 mg zweimal täglich; Erwachsene bekommen 75 bis 150 mg/d zur Verminderung der Kupferresorption [26].

TOXIZITÄT: Die niedrigste akut toxische Dosis von Zinksulfat beträgt 45mg/kg [28]. Akut tödlich waren für Erwachsene Mengen ab 10-30g Zinksalzen (meist das ätzende Zinkchlorid) [27].
Die chronische Einnahme von 200-400(-1200) mg ZnSO4 täglich über Monate hinweg verursachte selten deutliche Vergiftungszeichen. Infolge Zinküberdosierung treten vor allem gastrointe­stinale Beschwerden auf, je nach Dosis und eingenommenem Salz von Übelkeit und Erbrechen bis zu Magenerosionen (Zinkchlorid ist ätzend, Zinksulfat wirkt leicht reizend, Zinkorotat ist am besten verträglich).
Am Blutbild zeigt sich ab (15-) 100 mg/d eine verminderte Aktivität der Erythrozyten-Kupfer-Zink-Superoxid-Dismutase; bei 0,6-1,6g pro Tag über Wochen entsteht eine sideroachre­stische, mikrozytäre Anämie, Leuko- und Thrombopenie durch Behinderung der Kupferresorption.
Bei 300 mg/d über sechs Wochen kam es zu Funktionsschädigung von Lympho- und Granulozyten. Später führt die Einnahme sehr hoher Dosen auch zu ZNS-Schäden (Krämpfe, Benommenheit, Gehstörungen), Nierenschädigung (Nephritis) und Herzrhythmusstörungen (vor allem nach Einnahme von ZnCl2). [26,27]
Bei HIV-Infektion verkürzte die Zink-Supplementierung in jeder Dosis die Überlebenszeit, was zur Vermutung führte, dass Zink nötig ist für die HIV-Vermehrung [26]. Auch bei Hypernephrom soll Zink auf keinen Fall überdosiert werden, da in der orthomolekulare Medizin befürchtet wird Zink steigert das Hypernephrom-Wachstum [61]

INDIKATIONEN: Bei Krebs ist Zink sehr wichtig wegen seiner essentiellen Wirkung im Immunsystem und wegen seines Einflusses auf Zelldifferenzierung und Wachstum. Allerdings schädigt eine zu hohe Zufuhr einerseits das Immunsystem, und könnte andererseits das Krebszellwachstum stimulieren. ; deshalb sollte bei Krebs-Patienten außer bei nachgewiesenem Zink-Mangel die Zinksupplementierung 10-15 (-20) mg/d nicht überschreiten.
Zink beeinträchtigt die für die Blutbildung wichtige Kupferresorption
Schulmedizinische Indikation für Zink-Substitution ist an erster Stelle die Behinderung der Kupferresorption durch hohe orale Zinkdosen bei Morbus Wilson; weiterhin ist Zink indiziert bei allen denkbaren enteralen Resorptionsstörungen (Sprue, Kolitis, Morbus Crohn usw.) und bei der Behandlung mit Komplexbildnern (DMPS, D-Penizillamin), bei der Therapie mit Diuretika, und bei Alkoholismus.
Weitere Indikationen sind Hauterkrankungen (vor allem Akne, Akrodermatitis enteropathica, Alopezie, schlechte Wundheilung, venöse Ulzera), Infertilität (Zink steigert die Spermien-Zahl und -Beweglichkeit), Geschmacksstörungen, Hyp- oder Dysosmie; Störungen des Immunsystems mit Infektanfälligkeit, normale Erkältung, Stomatitis aphthosa, (Zink verminderte Infekte, erhöhte die Zahl der T-Lymphozyten, verbesserte eine verzögerte Immunreaktion bei Hauttests).
Viele chronisch entzündliche Erkrankungen sind begleitet von einer niedrigen Zink-Erythrozyten-Konzentration (PcP, Kolitis, Morbus Crohn, chronische Lebererkrankungen). Teilweise wird auch berichtet über Erfolge bei Makula-Degene­ration; Verbrennungen (hier ist eine zusätzliche Kupfer- und Selen-Substitution angezeigt) und bei bei Morbus Alzheimer [26].
In der orthomolekularen Medizin wird Zink auch empfohlen bei Quecksilberbelastung als Antidot, bei Diabetes, Retina-Erkrankungen (Makula-Degeneration), bei akuten und chronischen Infektionen, bei psychischen Störungen wie Depression und bestimmten Formen der Schizophrenie.
Als spezifische Indikation für die Gabe von Zink (20-40 mg/d) und Pyridoxin 20-30 mg/d) gilt in der orthomolekularen Medizin die Pyrrolurie, bei der vermehrt Zink und Pyridoxin ausgeschieden wird und teilweise Depressionen, eventuell sogar Wahrnehmungsstörungen und häufig Menstruationsstörungen auftreten; außerdem leiden diese Patienten oft unter starkem Körpergeruch, häufigen Atemwegsinfekten, weiß gefleckten Fingernägeln und vertragen Sonne schlecht [11, 47].

ZINK-MANGEL: Symptome des Zinkmangels sind Durchfall, wiederkehrende Infekte, psoriasiforme Dermatitis (Hyperkeratose, Parakeratose, Akrodermatitis), schlechte Wundheilung, retardiertes Wachstum bei Kindern, Alopezie, Lethargie und andere psychische Störungen. Es kann zu Ammoniakanstieg durch eine Ver­minderung der Ornithin-Carbamyltransferase-Aktivität kommen. [19, 20, 26]

WIRKUNG: Zink ist essentieller Bestandteil vieler Enzyme und ist wichtig für den Protein-, Kohlehydrat-, Lipid- und Hormonstoffwechsel (Insulin, Schilddrüse, Wachstumshormon, mehr als 70 Zink-Metallo-Enzyme wie z.B. alkalische Phosphatase, Alkoholdehydrogenase, Carboanhydrase sind bisher bekannt). Zink wird benötigt zur Bildung des retinolbindenden Proteins und zur Stabilisierung von DNS-, RNS- und Ribosomen. [19, 26, 47]
Zink besitzt eine schützende Wirkung gegen oxidative Membranschädigung (beteiligt an Superoxiddismutase). Es erhöht die hepatische Produktion des Insulinlike growth factor und beschleunigt so das Zellwachstum (Wundheilung) [26].
Zink ist überdies essentiell für das Wachstum und die Differenzierung der Immunzellen (vor allem etliche Thymuszellen). Bei Zink-Mangel kommt es zu einer Funktionsstörung der Makrophagen und T-Zellen [20]. Als Nebeneffekt behindert Zink die enterale Kupferresorption (therapeutisch bei Morbus Wilson genutzt) [26].

STOFFWECHSEL [20, 26, 35]: Die enterale Resorption ist abhängig von der Art des Zink-Salzes. Bei Zinksulfat kommt es zu 20%-30% Resorption mit maximalen Serum-Konzentrationen nach zwei bis vier Stunden; organische Zinksalze (wie Zn-Orotrat und Zn-Glukonat werden besser resorbiert und sind verträglicher. Die Resorption wird vermindert durch Balaststoffe, Kalzium, Phosphate bei vielen Autoimmunerkrankungen vor allem des Darms.
Zink ist im Plasma an Proteine gebunden und liegt zu mehr als 95% intrazellulär vor. Deshalb ist der Nachweis schwierig und schwer beurteilbar.
Ausgeschieden wird Zink zu 67% fäkal. 10% des Körper-Zink befinden sich in schnell austauschbarem Pool, der Rest hat eine lange Halbwertzeit. Die mittlere biologische Halbwertzeit beträgt 165-500 Tage [19].

NACHWEIS: Zur Diagnostik des Zink-Mangels ist hauptsächlich die Vollblut-Zink-Konzentration (Heparin oder EDTA-Blut) aussagekräftig.
Zur Diagnostik der Zink-Überdosierung wird ebenfalls die Vollblut-Zink-Konzentration und eventuell die 24-Stunden-Zink-Harn-Menge benötigt.
Für die Diagnostik der akuten Zink-Vergiftung verwendet man die Zink-Serum-Konzentration (frisches, nicht hämolysiertes Blut) und die Vollblut-Zink-Konzentration. [28]
Verminderte Zink-Konzentrationen weisen auf einen Zink-Mangel hin, normale Zink-Konzentrationen schließen einen Mangel aber nicht aus.
Leicht bis mäßig erhöhte Zink-Serum-Konzentrationen (eventuell auch Zink-Vollblutkonzentrationen) kommen vor bei Hyperthyreose, Hypertonie, Eosinophilie, Polyglobulie, Polyzythämia vera, experimentell erzeugtem Fieber (eventuell nach Hyper­thermie-Therapie), ohne dass eine Vergiftung oder Überdosierung vorliegt [35].
Normal-Werte: Dienormale Zink-Serum-Konzentration beträgt in etwa 0,75-1,25 mg/l = 11,5-19 µmol/l [35, 57]. Die normale Zink-Vollblut-Kon­zentration liegt in etwa bei (4)-7
,5-(8) mg/l (7,5 mg/l = 115 µmol/l [35, 57].
Normale Zink-Urin-Ausscheidung beträgt 0,2-1,5 mg in 24 Stunden [35]. Die normale Zink-Urin-Konzentration liegt bei 270-850 µg/l [31]

VORKOMMEN: in allen Nahrungsmitteln. Bei Vegetariern ist ein Zink-Mangel häufiger, da die Zink-Resorption aus tierischer Kost leichter geschieht.
Besonders reich an Zink sind Austern und Weizenkeime (50 mg/kg), Innereien und Muskelfleisch (20-50 mg/kg), nicht so sehr Eier und Milchprodukte (5-20 mg/kg). Eher arm an Zink sind Obst, grüne Gemüse und Hülsenfrüchte (weniger als 5 mg/kg) [47]

LITERATUR: alle Literaturangaben finden sich in Literatur orthomolekulare Medizin