HELODERMA HORRIDUM von JJ Kleber
Herkunft: Helo-h; Heloderma horridum, Krustenechse, Gilamonster; Reptilia -> Squamata -> Waranartige -> Helodermatidae; Bezug: Remedia (aus getrocknetem Gift), Helios Helo-s, Heloderma suspectum; ; Bezug: Remedia (aus dem Speichel)
ESSENZ: sind sehr langsam, wollen sich nicht ändern (halsstarrig, widerspenstig) und bleiben wie sie sind; versuchen andere zu zwingen sich der eigenen Langsamkeit anzupassen (ganze Welt soll sich um sie drehen und sich ihrem Rhythmus anpassen; zäh + stark leben sie (oft alleine) ihr eigenes Leben, sind körperlich + gefühlsmäßig kalt . [15]
LEITSYMPTOME: Eiseskälte an einzelnen Körperstellen (z.B. Zunge); große Eifersucht + Beschwerden aus Eifersucht (Ärger, Sprachstörung); Langsamkeit (lernt langsam zu Sprechen), Faulheit; Angst in der Dunkelheit; halsstarrig vor allem in Konfliktsituationen; wichtig ist Thema Sprache (Fehler beim Sprechen, Sprachlehrer oder ähnliches) [15]
Modalitäten: Vorliebe Eier, sehr verfroren, bekommt aber keine Beschwerden bei Kälteexposition [5]
REPERTORIUMS RUBRIKEN: MIND CHILDISH behavior** MIND; FEAR; animals, of; cats, of* MIND; FEAR; animals, of; lizards, of** MIND; FORSAKEN feeling** MIND; HOUSEHOLD DUTIES; aversion to MIND; INDOLENCE; aversion to work MIND; OBSTINATE, headstrong** MIND; SLOWNESS SKIN; CRACKS, fissures; cold weather agg* GENERALITIES; EMACIATION** GENERALITIES; FOOD and drinks; eggs; desires** GENERALITIES; MENSES; agg.; before* [15a]
TOXIZITÄT [13]: nicht aggressive sehr große Echse, beißt nur zur Verteidigung ; starker Biß, beim Lösen brechen Zähne ab und bleiben in der Wunde mit dem Gift (13.2); normalerweise keine Todesfälle; Schmerz + RR-Abfall (13.2, 13.3, 13.4); das Gift wir in Unterkieferdrüsen produziert und beim Biß in die Wunde gebracht (13.1) SYMPTOME: lokal mehrere kleine Bißwunden, Schmerz breitet sich in Minuten auf ganze Extremität aus mit Maximum nach 0,5-1 h andauernd bis zu 24 Std.; in 15 Min. Schwellung + Ödem und Blaufärbung auf Extremität ausdehnend (nie Kompartmentsyndrom); schmerzhafte Lymphangitis und Lymphknotenschwellung möglich; keine Nekrosen (13.2) COR: Hypotonie bis schwerer kreislaufschock; Schwitzen, Schwindel (13.2) SONST: ca. 60% der Gebissenen haben Nausea + Erbrechen, oft Schwäche, selten angioneurotische Ödem (Schwellung von Zunge, Lippen, evtl. Gesicht), Tinnitus, Thrombopenie, Musklefaszikulationen (13.4) TOXINE: Gesamtgiftgehalt eines Heloderma ist ca. 15-20 mg Trockengewicht Gift LD50 (Maus) 0,5-1,0 mg/kg; das Gift enthält fraglich Neurotoxine, aber sicher Serotinin, vasoaktive Proteine + Peptide wie Hyaluronidase, Kallikrein, Helodermin, Helospectin (setzen u.a. gefäßdilatierende Kinine frei), Phospholipase A, Fibrinogen aktivierende Substanzen (13.2, 13.4); Gilatoxin (Glycoprotein lethal für Mäuse(13.2) ist saures Protein das wie Neurotoxin wirkt; außerdem noch ein Toxin das kontraktile Teile des Maus-Zwerchfells hemmt; und Helothermin, das die Körpertemperatur im Tierversuch erniedrigt (13.4).
VORKOMMEN UND BIOLOGIE: Heloderma horridum lebt in Mexico + Guatemala, ist größer als Heloderma suspectum cinctum, bewegt sich langsam, ist dämmerungs- + nachtaktiv; Heloderma suspectum and H. cinctum leben im Süden der USA (13.1, 13.4). das Gift kommt aus Drüsen des Unterkiefers und wird nicht mit Drüsenmuskeln ausgepresst, sondern die Echse kaut nach dem Biß, wodurch mehr Gift frei wird; Gift wird nicht zum Töten der Beute verwandt, sondern zur Abwehr der Feinde [16]
SYNONYME: Gila Krustenechse; Gila monster; Gilatier; Heloderma cinctum; Heloderma horridum; Heloderma suspectum; Krustenechse; Skropionskrustenechse; beaded lizard
LITERATUR [13] Kleber JJ , Ganzert M, Zilker Th : Datenbank-Toxinfo der Toxikologischen Abteilung der II. Medizinischen Klinik München; ausführlichere Datei mit Literaturhinweisen auch in ww.provings.info/index.html oder unter Gifttiere in www.toxinfo.org 13.1. Junghans Th.; Bodio M: Notfall-Handbuch der Gifttiere Georg Thiemeverlag Stuttgart 1996 13.2. Meier J.; White J.: Handbook of clinical toxicology of animal venoms and poisons CRC Press 1995 13.3. Mebs D. Gifttiere Wissenschaftl. Verlagsgesellschaft Stuttgart 2000 13.4. Micromedex PoisindexFeb 2001 [14] Wichmann: Datenbank zur Klassifizierung der Familien und Auffinden von Prüfungen http://www.provings.info [15] Mangialavori M: Die Schlangenmittel in der Homöopathie; Narajana Verlag 2008 [15a] Mangialavori M: Case on Homepage Mangialavori-Internet-Seite 2003 [16] Wikipedia: Heloderm Dez 2010
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